Herzogenaurach: Die ersten Flüchtlinge sind angekommen

4.11.2014, 18:51 Uhr
Die Flüchtlinge sind in der Notunterkunft in der Herzogenauracher Berufsschule angekommen.

© Anestis Aslanidis Die Flüchtlinge sind in der Notunterkunft in der Herzogenauracher Berufsschule angekommen.

Viel war über die Flüchtlinge, die am Dienstagnachmittag in Herzogenaurach ankamen, nicht zu erfahren. Verschiedene Formalitäten waren zu erledigen, dann wurden sie in die Turnhalle einquatiert. Nur soviel konnte eine Sprecherin des Landratsamtes bestätigen: In dem Bus saßen Angehörigen verschiedener Nationen, Familien sind dabei, aber auch alleinstehende Männer.

Der Arbeiter-Samariter-Bund und der Herzogenauracher Helferkreis bemühen sich nun darum, dass sich die Flüchtlinge in der Notunterkunft nun so weit wie möglich wohl fühlen können. Bei einer Informationsveranstaltung am Tag vor der Ankunft der ersten

Asylbewerber im Berufsschulzentrum Herzogenaurach konnten sich die Bürger am Montagabend davon überzeugen, dass in der Kürze der Zeit das Bestmögliche für eine erträgliche Unterbringung geschaffen wurde.

In Teilen des Berufsschulzentrums ist in wenigen Wochen eine Zweigstelle der Zentralen Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Zirndorf entstanden. In der Turnhalle können 140 Menschen untergebracht werden, in einem Nebenraum weitere zehn Personen. Dieser Nebenraum ist insbesondere für Familien mit ganz kleinen Kindern gedacht. In Teilen der alten Bauhalle werden die Asylbewerber die Mahlzeiten einnehmen, die vom Studentenwerk Erlangen geliefert und vom ASB ausgegeben werden.

Die Stockbetten in der Turnhalle sind eng gestellt. Weiße Planen schaffen Gänge sowie mehr oder weniger abgeschlossene Abteile, um ein Minimun an Privatsphäre zu erreichen. "Wir haben versucht, das Bestmögliche zu schaffen in der Kürze der Zeit, aber es bleibt eine Notunterkunft", sagte Landrat Alexander Tritthart am Montag vor rund 200 Bürgern in der alten Bauhalle.

Im Idealfall werden die Asylbewerber nur zwei Wochen im Berufsschulzentrum bleiben und danach dezentral untergebracht, also in von der öffentlichen Hand angemietenen Gebäuden oder in Privatunterkünften. Am Montag war aber zu hören, dass man sich wohl durchaus auch auf vier Wochen einstellen muss. Klar ist: Je länger der Aufenthalt in der Enge der Turnhalle, desto schwieriger wird es sein, eine einigermaßen entspannte Sozialsituation aufrecht zu erhalten.

Sind die ersten Asylbewerber dann in die dezentralen Unterkünfte weiter vermittelt, werden die freiwerdenden Plätze in der Turnhalle neu belegt. Bislang ist an eine Nutzung der Berufsschule als Aufnahmeeinrichtung bis zum März 2015 gedacht. Doch Landrat Alexander Tritthart war klar, dass man dieses Datum aufgrund der angespannten Lage wohl mit  Vorsicht genießen sollte: "So steht's jetzt halt mal im Bescheid drin." Der Leiter der Herzogenauracher Polizei, Norbert Hacker, konnte allerdings von den Erfahrungen seiner Kollegen aus andereren Inspektion berichten: "Überall läuft das eigentlich sehr ruhig."

In der Aufnahmeeinrichtung wird der Erlanger Sicherheitsservice mit rund sieben bis zehn Personen Dienst tun. Mitarbeiter Benjamin Fricke war entspannt angesichts der kommenden Aufgabe. "In der Regel gibt es überhaupt keine Probleme mit den Flüchtlingen." Der Sicherheitsdienst werde sich vor allem darum bemühen, rechtzeitig Konfliktpotenziale in der engen Turnhalle zu erkennen und zu schlichen. Waffen irgendwelcher Art tragen die Mitarbeiter des Dienstes ohnehin nicht bei sich.

Konrad Eitel vom Herzogenauracher Helferkreis appellierte an die Bürger, weiter zu helfen und sich zu engagieren.

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