Teilchen für die Tafel: Café Römmelt begeistert mit Backaktion

HERZOGENAURACH - Obwohl die Bäckerei Römmelt seit dem plötzlichen Tod des Inhabers geschlossen ist, haben dessen Sohn Michael Römmelt und Mitarbeiter Stephan Wohlfahrt am Mittwoch ab 4 Uhr den Ofen angeworfen und 800 Teilchen gebacken – für einen guten Zweck.

"Wir haben noch so viele Rohstoffe, die wir verarbeiten müssen", erklärt Michael Römmelt, dessen Vater Klaus im Oktober überraschend verstorben war. Deshalb hat er sich mit dem langjährigen Mitarbeiter Stephan Wohlfahrt in die Backstube gestellt und eine große Auswahl an Teilchen gebacken, über die sich jetzt die Kunden der Tafeln in Herzogenaurach und Erlangen sowie der Sozialstation in Fürth freuen können.

Dort war am Mittwoch extra ein gemeinsames Kaffeetrinken angesetzt, bei dem Obdachlose die Cremetorten genießen konnten, die in der Konditorei eingefroren worden waren, als der Betrieb stoppte.

"Römmelt hätte es so gewollt"

"Die beiden haben sich so viel Mühe gemacht und sogar extra kleine Snacks für die Kinder gebacken, die immer zu uns kommen", sagte Gaby Richter von der Ausgabestelle in Herzogenaurach. Sie kam mit einigen Fahrern gestern zum Marktplatz, um die Ware abzuholen und zu verteilen. "Ein solches Engagement ist in dieser Situation wirklich keine Selbstverständlichkeit." Mitarbeiter Stephan Wohlfahrt ist sich sicher: Klaus Römmelt hätte es so gewollt.

Wie oder ob es mit dem 120 Jahre alten Traditionsbetrieb am Marktplatz weitergeht, ist noch nicht geklärt. Eine Backaktion für den guten Zweck wird es wahrscheinlich noch einmal geben, denn es sind noch nicht alle Rohmaterialien aufgebraucht.