Neue Trendsportart: Erobert Pickleball Franken?

21.5.2015, 06:00 Uhr
Mike Hess, ein ehemaliger Longhorns Basketballer stellte in Herzogenaurach in der Gymnasium-Turnhalle die Sportart Pickleball vor.

© Michael Müller Mike Hess, ein ehemaliger Longhorns Basketballer stellte in Herzogenaurach in der Gymnasium-Turnhalle die Sportart Pickleball vor.

In Übersee muss man keine Werbung mehr betreiben, das Rückschlagspiel boomt seit Jahren ohne Ende. Dabei wurde es schon 1965 „geboren“ und fristete bis auf im Westküstenstaat Washington lange ein Mauerblümchendasein. Bis 2008 ein Verband gegründet wurde.

Seitdem hat diese Mischung aus Tennis, Tischtennis und Badminton einen unglaublichen Aufschwung erlebt und ist die mit Abstand am schnellsten wachsende Sportart in den USA.

Hess: "Am Anfang war es meistens so, dass immer mehr Tennisplätze leer standen und die Pickleballer die Betreiber baten, ob sie denn mal ihr kleineres Spielfeld mit Tapebändern abkleben dürften. Irgendwann durften sie ihre Linien fest aufzeichnen, weil die Platzbesitzer merkten: Hoppla, das sind ja ganz viele.“ Derzeit entstehen jeden Monat 50 neue Spielstätten – nur für Pickleball. Während der Tennissport ähnlich wie auch in Deutschland auf dem Rückzug ist.

"Das wird ein globaler Erfolg!"

Die Spielerzahl geht laut Hess in seinem Heimatland in die Millionen – auch Kanada sei bereits „infiziert.“ Er selbst kam vor sechs Jahren mit Pickleball in Berührung, als es im Rahmen einer Art „Senior Olympics“ angeboten wurde: „Ich habe vom ersten Tag an gewusst: Das wird ein globaler Erfolg!“

Am Dienstagabend durften auch alle anderen Herzogenauracher einmal beim Pickleball reinschnuppern. Mit zwei länglichen Taschen kam Hess in die Gymnasiumshalle. Schon da wurden die ersten Vorteile offenbar: Man braucht wenig, um anfangen zu können. Das Netz ist in Minutenschnelle aufgebaut, Schläger und Bälle raus – und es kann los gehen. Noch ein Plus: Man kann draußen und drinnen spielen und benötigt vergleichsweise wenig Fläche.

Doch den Hauptgrund für den Siegeszug des Pickleballs sieht er darin, dass das jedermann spielen kann, egal ob alt oder jung, fit oder untrainiert. "Die Regeln wurden extra so gestaltet, dass physische Vorteile kaum eine Rolle spielen, weil die Laufwege kurz sind und man eigentlich immer im Doppel spielt und sich die Aufgaben mit dem Partner teilen kann."

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