Schaeffler feiert Rekordumsatz

28.8.2014, 12:02 Uhr
Gute Zahlen: Schaeffler erzielte im ersten Halbjahr 2014 einen Rekordumsatz.

© dpa Gute Zahlen: Schaeffler erzielte im ersten Halbjahr 2014 einen Rekordumsatz.

Der Wälzlagerspezialist Schaeffler hat im ersten Halbjahr einen Rekordumsatz erzielt. "China war der Treiber, sowohl in der Industrie- als auch in der Autosparte", sagte ein Unternehmenssprecher. Weltweit legten die Erlöse um 6,7 Prozent auf fast 6,0 Milliarden Euro zu; währungsbereinigt hätte das Plus sogar knapp zehn Prozent betragen. Erstmals seit mehreren Quartalen trug auch die Industriesparte wieder zum Wachstum bei.

Das operative Ergebnis (EBIT) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp neun Prozent auf 787 Millionen Euro, während sich der Gewinn um 13 Millionen auf 574 Millionen Euro verbesserte.

Mit Ende Juni weltweit 80.373 Beschäftigten habe die Schaeffler Gruppe zum ersten Mal die 80.000er-Hürde übersprungen. Gegenüber Ende 2013 waren das gut 1800 mehr, vor allem aufgrund von Einstellungen in Europa und China. "Unser Automotive-Geschäft entwickelte sich deutlich stärker als der Markt und trug damit wesentlich zur positiven Umsatzentwicklung bei", ließ Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld mitteilen.

Zugleich ist das Familienunternehmen nach der heiklen Übernahme des Autozulieferers Continental immer noch mit derzeit rund 5,8 Milliarden Euro massiv verschuldet; hinzu kommen enorme Verbindlichkeiten auf der Ebene der Schaeffler-Holding. Im zweiten Quartal musste die Schaeffler AG zudem eine EU-Kartellstrafe von 371 Millionen Euro bezahlen.

Zu Jahresbeginn hatten die Franken vom starken Geschäft mit der Autoindustrie profitiert, während die Industriesparte die Einbußen durch den starken Euro nicht ausgleichen konnte. Dennoch legten Erlöse und Gewinn im ersten Quartal kräftig zu, woraufhin die Franken ihre Umsatzprognose für dieses Jahr anhoben.

Doch nicht nur damit hatte der Konzern zuletzt auf sich aufmerksam gemacht, sondern auch mit einer außergewöhnlichen Personalie: Die Eigentümerfamilie hatte dem designierten Vorstandschef Klaus Deller noch vor dessen ersten Arbeitstag den Stuhl wieder vor die Tür gesetzt. Deller wurde mit einer Millionenabfindung getröstet, was viele Mitarbeiter empörte. Schaeffler bestätigte jetzt offiziell, Deller im zweiten Quartal in diesem Zusammenhang eine Entschädigung über rund elf Mio. gezahlt zu haben.

Stattdessen durfte der bisherige Finanzvorstand und Interims-Chef Klaus Rosenfeld das Chefzimmer beziehen. Dieser bestätigte am Mittwoch "trotz der sich abzeichnenden geopolitischen und marktbedingten Unsicherheiten" die Wachstumsprognose von mehr als sieben Prozent für das Gesamtjahr.

Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 28. August, um 12.02 Uhr aktualisiert.

 

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