Warnstreik bei Schaeffler in Herzogenaurach

12.2.2015, 11:21 Uhr
Warnstreik bei Schaeffler in Herzogenaurach

© Edgar Pfrogner

Vertrauenskörper-Leiter Norbert Lamm bekräftigte, dass die Forderungen der Arbeitnehmer in der laufenden Tarifrunde alle gerechtfertigt und nicht leichtfertig formuliert seien. "Wenn die Warnstreiks nichts bringen, dann werden wir auch vor einer Urabstimmung nicht zurückschrecken." Die Streikkassen seien gut gefüllt.

Vom Osttor zum Nordtor waren zuvor rund 300 Arbeitnehmer mit Transparenten und Pfeifen gezogen. Unterstützt wurden sie von einer Trommelgruppe von Siemens F80 und Sykatec.

Erwin Tabar, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender von Schaeffler, sprach von Rekordgewinnen deutscher Unternehmen und vollen Auftragsbüchern auch bei Schaeffler. Am Gewinn "wollen wir auch beteiligt werden". Tabar sprach auch die vielen Überstunden an, die sowohl im Werk als auch im Zentralbereich anfallen.  "Es wird Zeit, dass wir Leute einstellen." Die Metallindustrie stehe vor gewaltigen Herausforderungen, so dass die Gewerkschaftsforderung nach Bildungsteilzeit kein Luxus sei, sondern ein Erfordernis der Zukunft.

Lisa Mongs von der IG-Metall-Verwaltungsstelle Erlangen sprach von einer "Verweigerungsburg", in die sich die Arbeitgeber "mit ihren Ohrenstöpseln" begeben habe.  Sie forderte die Arbeitgeber unter anderem auf, die Forderung nach altersgerechten Arbeitsplätzen ernst zu nehmen.

Einblicke in den aktuellen Verhandlungsstand gab Christa Gerdes, Mitglied der Tarifkommission. "Die Arbeitgeber zeigen derzeit keinerlei Kompromissbereitschaft."  Lediglich eine kleine Arbeitsgruppe beschäftige sich in Bayern mit Qualifizierungsfragen. "Die faktischen Argumente sind ausgetauscht, jetzt zählt Ihr als Argument", rief sie den Warnstreikenden zu.

Andreas Birkicht von der Jugend- und Auszubildenden-Vertretung sprach davon, dass die IG-Metall-Forderungen keineswegs über das Ziel hinausschießen. Er plädierte dafür, gemeinsam weiter für die Verbesserung der Altersteilzeit, eine Bildungsteilzeit und die Forderung nach 5,5 Prozent mehr Lohn zu kämpfen.

Solidarische Worte an die Kundgebung sprachen Manfred Böhm von der katholischen Betriebsseelsorge und Jörg Sussmann, Betriebsrat von Siemens Healthcare.

 

 

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