Weisendorf will keinen Windpark
15.2.2017, 11:41 UhrDie Arbeiten zum Bau zweier WK bereits im Januar begonnen. Ende 2016 hatte das Landratsamt Neustadt/Aisch – Bad Windsheim die Baugenehmigung für die Anlagen bei Traishöchstädt an der Grenze zum Nachbarlandkreis Erlangen-Höchstadt erteilt. Der immissionsschutzrechtliche Bescheid ermöglichte den sofortigen Beginn des Baus. Damit haben potenzielle Klagen keine aufschiebende Wirkung. Um sich alle Möglichkeiten offen zu halten, hat Weisendorfs erster Bürgermeister Süß bereits Klage erhoben, allerdings ohne Gründe zu nennen. Die soll der bereits berufene Anwalt finden und begründen.
Auch die Rechtsschutzversicherung ist schon eingeschaltet. Sie übernähme bis zur ersten Instanz vor dem Verwaltungsgericht Ansbach die Kosten. Der Markt wäre mit 250 Euro Selbstbeteiligung dabei.
Heinrich Süß informierte die Räte auch darüber, dass nach der Rechtsprechung die Rechte einer Nachbargemeinde stark eingeschränkt seien. Nach Auskunft des Rechtsanwalts müssten schon „erhebliche zwingende Belange vorgebracht werden“. Nach solchen fragte Ludwig Paulus in der folgenden Diskussion. Dies seien, so Verwaltungsleiterin Fröhlich, Einfluss auf Wasserversorgung, Bauleitplanung oder Einschränkungen bei der Flächennutzungsplanung.
Bereits vier Klagen
Zu Beginn hatte Christiane Kolbet darauf hingewiesen, dass bereits vier Klagen eingegangen seien. Drei aus Rezelsdorf und eine aus Traishöchstädt. Aus ihrer Erfahrung als beisitzende Richterin beim Verwaltungsgericht Ansbach wüsste sie, dass erlassene Bescheide nicht moniert würden. Die fünfte Klage der Gemeinde sei überflüssig. Stefan Süß war anderer Meinung. Die Klage der Gemeinde hätte mehr Chancen als die einzelner Bürger.
Hans Kreiner war mit Blick auf den nächsten Tagesordnungspunkt mit sich selbst uneins. Er stimmte zwar Kolbet zu, „wer verdient, ist der Anwalt“, wollte aber nicht konsequent bei der Ablehnung der WK bleiben, wenn es um deren Zuweg ging. Die erste Abstimmung war per 9:9-Votum unklar. Bei der zweiten zählte Bürgermeister Süß erneut neun Stimmen gegen die Klage, zählte die Befürworter der Klage und verkündete dann zehn Ja-Stimmen, ohne selbst die Hand gehoben zu haben. Gegner der Klage waren die Grünen und SPD, weitere aus anderen Fraktionen, auch der des Bürgermeisters. Einigkeit gab es beim Beschluss, einen Wegenutzungsvertrag mit dem Vorhabensträger Windpark Dachsbach abzuschließen, damit der die Baustelle erreichen kann. Bei einer Verweigerung hätten Bäume gefällt werden müssen.
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