Hitzefrei oder nicht? Jede Schule entscheidet selbst

2.7.2015, 06:00 Uhr
Ob Schüler Hitzefrei bekommen, entscheidet allein die jeweilige Schulleitung.

© dpa Ob Schüler Hitzefrei bekommen, entscheidet allein die jeweilige Schulleitung.

Es gibt keinen Alarm, wenn die Temperaturen die 30 Grad erreichen oder gar überschreiten. Und eine offizielle Schmerzgrenze, an der das Unterrichten zur Zumutungen werden könnte, auch nicht. Und somit auch keine gesetzliche Verpflichtung, den Kindern freizugeben. Ob und wenn ja, wann die Schüler frei bekommen, entscheidet allein die jeweilige Schulleitung. "Dies ist Ausfluss der gesetzlich verankerten Stärkung der Eigenverantwortung der Schulen", wie es vom Kultusministerium in München heißt. Demnach trage die Leitung die Gesamtverantwortung für die Schule.

Lehrer müssen weiterarbeiten

Also ging etwa an der Nürnberger Wilhelm-Löhe-Schule, zu der verschiedene Schularten gehören, der Unterricht am Mittwoch wie geplant weiter. "Wir haben ein großes Haus, da herrschen nicht überall die gleichen Temperaturen“, sagt der Leitende Direktor der Gesamtschule, Michael Schopp. Dadurch könne man auch Räume wechseln. Ob hitzefrei gegeben wird, entscheiden die Schulleiter gemeinsam.

Doch ohne Rückversicherung darf niemand früher gehen. „Wir schicken kein Kind auf Verdacht heim, sondern klären im Vorfeld, dass jemand dort ist“, betont Schopp. In der Siedlerschule in Zabo etwa bekamen die Kinder Anfang der Woche Zettel, auf denen die jeweilige Betreuungsmöglichkeit abgefragt wurde. An der Reutersbrunnenschule wurden die Daten nach den Pfingstferien erhoben. Wer nicht nach Hause kann, kann in der Schule bleiben. Denn Hitzefrei betrifft nur die Schüler, nicht die Lehrer. Die müssen bleiben und arbeiten.
 

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