Höchstadter Kellerberg wird zum Magneten

23.3.2017, 21:29 Uhr
Veranstaltungen erfüllen den Kellerberg mit Leben, zum Beispiel das große Kellerfest.

© Ralf Rödel/Paul Neudörfer Veranstaltungen erfüllen den Kellerberg mit Leben, zum Beispiel das große Kellerfest.

Zum großen, dreitägigen Kellerfest am ersten August-Wochenende soll es erstmals fließen, das auf dem Kellerberg gebraute Bier. "Wir richten gerade eine Museumsbrauerei ein, die Kessel stehen schon. Ein paar Mal im Jahr wollen wir dann dort brauen, mit Holz befeuert", erzählt Karsten Wiese, Vorstand des Kellerbergvereins Höchstadt/Aisch.

Seit einigen Jahren kehrt das Leben in den lange arg vernachlässigten Kellerberg zurück. Schon Ende des 17. Jahrhunderts wurden hier erstmals Keller in den Fels getrieben, um das Bier bei kühlen acht Grad zu lagern.

26 Eingänge gibt es zu den verschiedenen Kellersystemen, die aus 218 Lagerkellern bestehen. Teilweise sind die Keller sogar zweistöckig. Die unterirdischen Gänge sind zusammengenommen knapp 2000 Meter lang.

1991 hat sich der Kellerbergverein gegründet, mittlerweile hat er knapp 300 Mitglieder. Bei Führungen (Anfragen per Mail unter kellerfuehrungen@ kellerberg-hoechstadt.de) kann man in drei Kellerhälse hinuntersteigen und die Kellersysteme erkunden.

Weil einige Keller mit der Zeit feucht geworden sind und auch an manchen Kellerhälsen der Zahn der Zeit nagt, sollen sie saniert werden. Doch noch wird nach Fördermöglichkeiten gesucht. "Den Abraum werden wir mit Eimern hochschaffen müssen, da wird viel körperliche Arbeit verlangt", sagt Wiese.

Bei Führungen kann man die Unterwelt des Kellerbergs erkunden.

Bei Führungen kann man die Unterwelt des Kellerbergs erkunden. © Ralf Rödel/Paul Neudörfer

Über den Eingängen stehen 22 Kellerhäuschen. Sie gehören Kellergemeinschaften, die dort ihren Treffpunkt haben. Die Fassaden erstrahlen seit der oberirdischen Sanierung von 2015 in neuem Glanz, das Ambiente wurde freundlicher gestaltet.

"Es ist schön zu sehen, dass es immer lebendiger wird, dass in immer mehr Häusern Licht brennt, wenn man abends den Berg hoch geht", schwärmt Wiese. Rund um das Vereinshaus wurde ein kleiner Schaugarten angelegt, in dem Getreide wächst und sich ein paar Hopfenpflanzen den Weg nach oben suchen.

Auch ein kleines Museum gibt es beim Vereinshaus. In der Ausstellung werden etwa die Fassherstellung oder die Eisernte visualisiert, auch den früheren Hopfenanbau rund um Höchstadt will man künftig vorstellen.

Regelmäßigen Biergartenbetrieb gibt es nicht auf dem Kellerberg, doch drei Termine liegen im Jahresverlauf fest: das Stärk’ antrinken am 6. Januar, ein Fest zum Tag des Bieres (dieses Jahr am 22. April), bei dem auch die historische Kegelbahn belebt wird, und natürlich das große Kellerfest im Sommer (4. bis 6. August).

Nur ein Thema brennt Wiese noch auf den Nägeln. "Auf der Durchgangsstraße hätten wir gerne Tempo 30. Doch blöderweise ist es eine offizielle Umleitungsstrecke bei Autobahn-Sperrungen. Deshalb wollen wir jetzt eine Unterschriftenaktion starten."

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