Abiturienten in Herzogenaurach haben "tapfer gekämpft"

26.6.2015, 17:45 Uhr
Abiturienten in Herzogenaurach haben

© Foto: Andre De Geare.

„Nichts Schlimmes verkünden“ musste in der Gymnasiumshalle Oberstufenkoordinatorin Susanne Schrumpf, die „ihre“ Schülerinnen und Schüler lobte: „Das habt ihr wirklich gut gemacht..“

„Zufriedene Gesichter, zufriedene Eltern, Schüler und sogar Lehrer („ein Mal im Jahr“) machte Oberstudiendirektor Norbert Schell aus. Sein Gruß galt Landrat Alexander Tritthart, der diesmal nicht in vorderster Reihe bei den Ehrengästen saß, sondern im Elternkreis. „Der Stolz auf seinen Sohn überwiegt das Amt wohl bei weitem“, so der Schulleiter.

Schell meinte mit Blick auf die Absolventen, dass „Sie nun die Reife und Bildung besitzen, die zum Hochschulstudium berechtigt“. Sie müssten sich nun, weil sie das Sozialgefüge Schule verließen, einer neuen Welt stellen. Der Direx bedankte sich bei den Damen des Oberstufensekretariats, Waldera und Held, wobei letztere gestern Geburtstag feierte. Lob auch für Susanne Schrupf und Norbert Engel, die zuständigen Oberstufen-Lehrkräfte.

Auch wenn man vom gelernten Wissen später im Berufsleben vielleicht nur fünf Prozent benötige, so machten die anderen 95 Prozent dennoch Sinn. Man habe gelernt, sich mit neuen Dingen auseinanderzusetzen, abzuwägen und zu entscheiden. Empathie, also Einfühlungsvermögen, sei nur schwer zu vermitteln, die müsse man sich im Leben selbst aneignen. Schell riet den jungen Menschen, sich im Zeitalter von facebook und Twitter oft zu treffen, denn es gebe keine „App Freundschaft“. „Alle haben gekämpft und gewonnen“, sagte er dann noch.

Die insgesamt 137 Absolventen erreichten laut Direktor einen Gesamtnotendurchschnitt von 2,4, „was sich sehen lassen kann“ (Namen der Besten und Ausgezeichneten siehe Kasten nebenan).

Eigentlich sollte dann Landkreischef Alexander Tritthart Grußworte sprechen, aber Bürgermeister German Hacker „drängelte“ sich vor. Das hatte einen bestimmten Grund: Das Stadtoberhaupt musste als Standesbeamter einen seiner Mitarbeiter trauen. Das hatte er ihm schon lange zuvor versprochen. Hackers Appell ging an die jungen Menschen, bei der Wahl eines Ausbildungsplatzes auch an eine Kommune zu denken, was in einer Stadt wie Herzogenaurach, wo die Arbeitslosenquote lediglich 1,... Prozent beträgt wohl nicht ganz so attraktiv erscheint.

Landrat Tritthart hatte Gründe, sich besonders zu freuen: Vor 27 Jahren hat er hier selbst Abi gemacht (Hacker vor 28 Jahren). Weil es voriges Jahr nicht klappte — er weilte da in Eckental — war er froh, jetzt kommen zu können. Und weil Sohn Pascal dabei war, war er erst recht glücklich. Er gratulierte, bedankte sich, dass sich der Abi-Gag im Rahmen gehalten habe und forderte alle auf, sich künftig ehrenamtlich einzubringen.

Grußworte gab es noch von Stefan Bieger vom Freundeskreis sowie von Susanne Haupt, der Vorsitzenden des Elternbeirats. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Orchester des Gymnasiums unter Leitung von Claudia Bahr und vom Oberstufenchor (Leitung Ronald Scheuer). Und dann wurden die begehrten Reifezeugnisse verteilt. Dabei ließen sich manche Orignelles einfallen. Ein Absolvent wurde auf den Schultern anderer zur Bühne gebracht und wiederum einen nahm Lehrer Norbert Engel in den Arm und drückte ihn (siehe Foto)

Den Abschluss bildete die Abschiedsrede der Abiturienten Katrin Harig und Kevin Puchta, die es ebenfalls sehr „gnädig“ machten, wenngleich ein leichter Seitenhieb auf „ein nur teilweise durchdachtes Schulsystem G8“ nicht fehlen durfte. Als sie dann aber Gründe aufzählten, warum sie nicht gerne zur Schule gegangen seien, gab es lautstarke „Proteste“ aus der Besuchermenge, was natürlich mit zu diesem Vortrag gehörte.

Mehr Bilder unter www.nordbayern.de/herzogenaurach

Keine Kommentare