Adelsdorf: Ärger um Lärm am neuen Mega-Spielplatz

14.7.2017, 08:00 Uhr
Adelsdorf: Ärger um Lärm am neuen Mega-Spielplatz

© Niko Spörlein

Bürgermeister Karsten Fischkal rief die Ausschussmitglieder deshalb am Mittwoch zum Ortstermin auf das rund 7000 Quadratmeter große Gelände am westlichen Rande des rasant wachsenden "Stadtteils", das den Investor des Wohngebietes, Kraus Immobilien aus Nürnberg, eine halbe Million Euro gekostet hat. Sehr hochwertige Spielgeräte von einer Seilbahn über eine kleine Aufenthaltshütte bis hin zu einem großflächigen Kleinfeldplatz mit Kunstrasen, der alleine laut Betriebswirt Ralph Munck von Kraus Immobilien 100.000 Euro kostete, lassen erahnen, dass am Rande des Wohngebiets ein kleines Spielplatz-Juwel entstanden ist.

"Und der wird kurz nach seiner Fertigstellung auch sehr gut angenommen", meinte Fischkal am Mittwoch. Adelsdorf habe mit diesem Platz nun 19 Spielplätze, denn Kraus Immobilien hat wohl das Gelände und die aufwendige Einrichtung bezahlt, der Spielplatz ging gleichwohl verbrieft in den Besitz und auch in die Trägerschaft der Kommune.

Der Platz ist nicht wie andere Spielplätze eingezäunt, lediglich westlich und östlich wird er durch einen leicht überwindbaren Bachlauf begrenzt. Das sei wie eine Einladung zum spätabendlichen Grölen und zu manchem Gelage, zumal die Unterstellmöglichkeit auch noch Schutz vor Regen und Blicken biete. Anwohner, berichtete Fischkal, hätten sich in den vergangenen Wochen bereits mehrmals bei der Gemeinde gemeldet und monierten, dass vom sündhaft teuren Spielplatz oft Emissionen ausgehen würden, insbesondere in den Abendstunden.

Besser Nägel mit Köpfen

Nun schlug der Bürgermeister nach Rücksprache mit dem gemeindlichen Bauingenieur Thomas Wolff vor, an den "offenen Flanken", den Seiten ohne Gräben, einen Zaun zu installieren. Die Kosten hierfür würden sich auf rund 8000 Euro belaufen. "Na, des is doch nix Halbes und nix Ganzes", monierte Ortssprecher Tim Scheppe (FW), und seine Kollegen im Ausschuss stimmten dem auch mit breiter Mehrheit zu, weshalb nun die kompletten 7000 Quadratmeter eingezäunt werden. Schließzeiten (bis 20 oder 21 Uhr) würden ohnehin für alle Spielplätze in der Gemeinde gelten, worauf auch auf mehreren Hinweisschildern aufmerksam gemacht werde. Den ganzen Spielplatz einzuzäunen, das koste allerdings etwa 24 000 Euro, ließ der Bürgermeister wissen. Man werde, da der "SeeSide"-Investor die Investitionskosten übernahm, mit Kraus Immobilien wegen der Finanzierung sprechen müssen, hieß es.

Hernach begutachteten die Ausschussmitglieder die Parksituation entlang der Oesdorfer Straße. Dort hat die Gemeinde ein absolutes Halteverbot entlang einer Straßenseite ausschildern lassen. Gegenverkehr, so Marion Bierlein (FW), sei kaum möglich. Weitere Parkflächen auf der Straße ausweisen oder welche im Grünbereich festlegen? Der Bürgermeister ließ deshalb auch Verkehrsexperten der Polizei einen Blick auf die Situation werfen, die zur Einschätzung kamen, dass man aktuell nichts zu ändern brauche. Die Behinderungen würden auch daher rühren, so Tim Scheppe, dass das ganze Wohngebiet Oesdorfer Straße nur eine einzige Anbindungsstraße habe; eine zweite Erschließung, und das Problem sei entzerrt. Da auch Radfahrer auf der Straße in brenzlige Situationen kommen, wird die Verwaltung nun abklären, ob der gut zwei Meter breite Fußweg zukünftig als Fuß- und Radweg ausgewiesen werden könne, so der Vorschlag von den Ausschussmitgliedern. Die bestehende Beschilderung soll vorerst so bleiben.

 

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