Adelsdorf auf dem Weg in die Zukunft

13.10.2018, 08:57 Uhr
Adelsdorf auf dem Weg in die Zukunft

© © Bayerische Vermessungsverwaltung

170 Seiten ist das Werk dick, das Gunter Schramm vom Büro Planwerk dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vorgelegt hat. Die Datengrundlage, auf der das OEK erarbeitet wurde, ist ebenfalls enorm: Bereits vor zwei Jahren fanden umfangreiche Befragungen von beispielsweise Adelsdorfer Bürgern oder Geschäftsleuten statt, der Gemeinderat war intensiv eingebunden, es fanden Ortsteilspaziergänge statt. Auch mit dem Thema "Barrierefreiheit in Adelsdorf" beschäftigten sich die Mitarbeiter von Planwerk. Schramm skizzierte vor den Gemeinderäten die Rahmenbedingungen, unter denen das OEK entstanden ist: "Wir haben hier einen Ort, der irgendwann einmal knapp 10 000 Menschen versorgen muss", so der Planer. Der ursprünglich ländliche Charakter des Hauptortes wandle sich – schließlich zögen vor allem Städter zu, urbane Lebensformen hielten damit in Adelsdorf Einzug. "Dadurch entsteht ein Spannungsverhältnis zwischen dem Hauptort und den Ortsteilen", so Schramm. Hier müsse man den Zusammenhalt stärken.

Enthalten ist in dem Konzeptentwurf ein mit Prioritäten versehener Maßnahmenkatalog. 75 Projekte, die dazu beitragen sollen, dass sich Adelsdorf positiv entwickelt. "Diese Prioritäten sind nicht in Stein gemeiselt", erklärte Schramm. Die Gemeinderäte könnten gerne Vorschläge machen, welche Maßnahmen ihrer Meinung nach vorgezogen werden sollen.

Was aus Sicht von Planwerk vorrangig angegangen werden müsse, ist beispielsweise die Ausweisung eines sogenannten Sanierungsgebietes im Ortskern, um im Rahmen dessen später Anträge bei der Städtebauförderung stellen zu können. "Aber auch in Aisch könnte man beispielsweise ein Sanierungsgebiet ausweisen", sagte Schramm.

Sinnvoll könne es zudem sein, für Maßnahmen aus dem OEK ein externes Projektmanagement einzusetzen, dass sich beispielsweise um die Bürgerbeteiligung kümmere und die verschiedenen Akteure vernetze.

Den Leerstand managen

Und noch ein anderes Management legte Schramm der Gemeinde ans Herz: Ein Leerstandsmanagement, das zum Ziel habe, Brachflächen im Gewerbegebiet zu aktivieren. "Es ist sinnvoller, diese Flächen zu nutzen anstatt neue Gewerbegebiete auszuweisen", so der Planer.

Darüber hinaus hält er die Etablierung eines Wochenmarktes — Anstrengungen in dieser Richtung gibt es wie berichtet von privater Seite bereits — für sinnvoll und plädiert auch dafür, die Hauptstraße gestalterisch aufzuwerten. Vergessen werden dürften in diesem Zusammenhang aber auch nicht die Ortsteile, wo man ebenfalls Treffpunkte im öffentlichen Raum schaffen sollte.

Potenzial sieht Schramm ebenfalls beim Adelsdorfer Schloss: Ein Schlosscafé könnte er sich vorstellen, Freizeitangebote für Senioren, der Schlossgarten sollte in stärkerem Maße als bisher genutzt werden.

Eine weitere Idee: Heppstädt könnte zu einem Theaterdorf ausgebaut werden — wozu nicht zuletzt eine verbesserte Parkplatzsituation gehöre. "Hier muss eine Lösung her", sagte Schramm.

Für wichtig erachtet es der Macher des Ortsentwicklungskonzepts außerdem, die Neubürger von Anfang an einzubinden. Dazu gehörten nicht nur Neubürgerempfänge, sondern auch Bestrebungen, diese als Kunden für die Geschäfte vor Ort zu gewinnen. "Sonst kaufen die weiter in den Läden in der Nähe ihres Arbeitsplatzes ein."

Diskutiert wurde das Ortsentwicklungskonzept im Gemeinderat übrigens nicht. Es soll jetzt erst einmal in den Fraktionen beraten werden.

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