Adelsdorf: Feldscheune reizt ungebetene Besucher

17.4.2018, 11:57 Uhr
Adelsdorf: Feldscheune reizt ungebetene Besucher

© Foto: Berny Meyer

Angefangen hat alles 2012, als Kriminelle seine Scheune komplett leergeräumt haben. Glück für die Einbrecher: Iske baute zu dieser Zeit, übergangsweise war deshalb sein kompletter Hausstand in der Scheune gelagert. Zwei Jahre später schlugen erneut Einbrecher zu: Diesmal kam unter anderem ein Notstromaggregat weg, ein Motorrad, ein Rasenmäher.

2016 drangen erneut Kriminelle ein. Weil mittlerweile aber nur noch Baumaterialien in der Scheune gelagert wurden, war nicht mehr viel zu holen. "Sie ließen deshalb ihrem Zerstörungsdrang freien Lauf", erinnert sich Peter Iske. Viel sei damals mutwillig zerstört worden. Als Lagerstätte will er die Feldscheune seither nicht mehr nutzen.

Vor kurzem kam Peter Iske, der seit einigen Jahren in der Fränkischen Schweiz wohnt, mal wieder zu seiner Scheune — und ärgerte sich erneut. Unbekannte haben sie mit Graffiti beschmiert. Damit hat er im Prinzip nicht mal ein Problem: "Wenn sie vorher gefragt hätten, hätten sie das ruhig machen können, so schön schaut die Scheune ja nicht aus. Ich hätte ihnen sogar eine Leiter hingestellt." Nur gefragt werden hätte er eben schon wollen. Er erstattete daher Anzeige bei der Polizei, die den Sachschaden auf mehrere Hundert Euro schätzte.

Was Iske besonders zur Verzweiflung bringt: "Mir kommt das hier mittlerweile vor wie Klein-Chicago. Früher konnte man über Nacht seinen Geldbeutel draußen liegen lassen oder seinen Autoschlüssel stecken lassen, am nächsten Tag war alles noch da — sowas geht heute nicht mehr", beklagt er sich. Die Bevölkerung schaue einfach nicht mehr aufeinander. "Das muss doch jemand gesehen haben, wenn nachts einer an einer Scheune rumklettert und sie besprüht. Da rufe ich doch die Polizei", meint Iske.

Der Polizei selbst will er übrigens gar keine Vorwürfe machen: Die könne mit ihrer Personalstärke gar nicht überall sein. Daher appelliert Iske an die Bürger, doch aufmerksam zu sein und bei verdächtigen Wahrnehmungen lieber die Polizei zu rufen. Das ist übrigens ganz im Sinne von Christiane Lederer, Chefin der Polizeiinspektion Höchstadt. " Bürger, die etwas Verdächtiges beobachten, sollten lieber die Polizei alarmieren. Wir gehen jeden Hinweis nach", sagt sie.

Die Ansicht von Peter Iske, dass die Leute nicht mehr so aufmerksam sind wie früher, kann sie nicht recht teilen. "Bei uns auf dem Land schauen die Bürger schon noch genauer hin", weiß sie. Erst kürzlich habe die Polizei in Höchstadt die Diebe von Autoteilen auf frischer Tat fassen können, weil ein aufmerksamer Nachbar die Polizei gerufen habe.

Einfach Pech

Der Besitzer der beschmierten Scheune bei Adelsdorf habe wahrscheinlich einfach Pech gehabt und es habe tatsächlich niemand die Tat beobachtet, meint die Polizeichefin. Bisher seien auch trotz Aufruf der Polizei keine Hinweise auf den Täter eingegangen. Weil es in jüngster Zeit auch etliche Schmierereien in Gremsdorf gegeben habe, sei nun ein Beamter schwerpunktmäßig mit diesen Taten befasst. Er werde prüfen, ob es gemeinsame Ermittlungsansätze gibt. "Oft kommt ja das eine zum anderen", weiß Lederer.

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