Adelsdorf: Sechs Sensoren melden Starkregen

14.12.2018, 15:00 Uhr
Adelsdorf: Sechs Sensoren melden Starkregen

© Archivfoto: Spörlein

In Adelsdorf war man nämlich nach den Überschwemmungen, die vor allem, aber nicht nur damit zusammenhängen, dass das neue Wohngebiet "Reuthsee" noch nicht fertig bebaut ist, nicht untätig und machte sich in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro "Spekter" aus Herzogenaurach an eine Starkregen-Gefahren-Analyse; gleichzeitig wurde ein Frühwarnsystem in Auftrag gegeben.

Bürgermeister Karsten Fischkal lud in die jüngste Gemeinderatssitzung nun den Ingenieur Florian Brodrecht ein, der zurzeit in Sachen Frühwarnsysteme bundesweit ein gefragter Mann ist. Brodrecht berichtete, dass im Gemeindegebiet an jenem 31. Mai 2018 innerhalb einer Stunde 40 Millimeter Wasser gefallen seien. Die Kanäle hätten diese Wassermengen nicht mehr bewältigen und abtransportieren können.

In einem ersten Schritt habe man für das Frühwarnsystem dann an sechs Stellen in der Gemeinde Sensoren positioniert. Die Daten dieser Sensoren werden, gemeinsam mit ständig aktualisierten Wetterbeobachtungen und Systemabgleichungen, weitergeleitet.

650 Bürger hätten sich bislang an das System, das auch bereits mehrmals getestet wurde, angeschlossen. "Wir sind allerdings auch auf Rückmeldungen aus der Bevölkerung angewiesen", so der Ingenieur aus Herzogenaurach. Deshalb habe man nun auch eine recht einfach zu bedienende Internetseite www.starkregenmelder.de entwickelt. Dort könne man Meldungen zur betreffenden Ortschaft abgeben.

Ende Februar 2019, so hofft man, sollen die vorbereitenden Erhebungen abgeschlossen sein. Mitte 2019 gehe es dann an die Planung der baulichen Maßnahmen, beispielsweise die Erhöhung des Bahndamms an der östlichen Seite vom "Reuthsee" (Gefahrenquelle, von der aus das ganze Oberdorf überschwemmt werden könnte).

Adelsdorf sei mit der Starkregengefahrenkarte, mit dem Starkregenmelder und der verbauten Sensorik bayernweit an führender Stelle, behauptete Florian Brodrecht. Der Bürgermeister kündigte hierzu noch Gespräche mit den einzelnen Fraktionen an, man wolle das System noch Schritt für Schritt optimieren. "Starkregen werden wir nie verhindern können, wir tun aber was in Sachen Warnung davor", so Günter Münch, Fraktionssprecher der Freien Wähler.

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