Adelsdorf. Spannende Kämpfe bei der Kickbox-"Fight-Night"

ADELSDORF - Die zehnte "Fight-Night" des Kickbox-Teams Kainer war am Samstag in der Aischgrundhalle eine Kür für einen harten, aber fairen Sport, bei dem es zuweilen richtig zur Sache geht. Sie war auch ein eindrucksvoller Abend zum Geburtstag dieses Kampfsportteams um Tobias und Rudolf Kainer aus Weppersdorf.

Die Adelsdorfer Kickboxer machten eigentlich schon von sich reden, als es diesen Verein (eigenständig) noch gar nicht gab, denn Rudolf Kainer holte 1986 den Europameistertitel im Vollkontakt an die Aisch – eine Sensation war das. Seinerzeit trainierte eine weit kleinere Mannschaft um den Europameister noch beim Sportclub Adelsdorf. Dann dauerte es seine Zeit, man erkämpfte Erfolge über Erfolge, holte Titel über Titel und die Zahl der aktiven Kickboxer wuchs, bis sich Tobias Kainer 2008 dazu entschloss, eine eigene Kampfsporttruppe namens "Kickbox-Team Kainer" aus der Taufe zu heben.

Heute zählt man 160 aktive Kämpfer bei diesem Team, ein paar passive Mitglieder unterstützen die Kickboxer monetär. Es ist jedoch nicht so, dass es bei einem Europameistertitel geblieben ist, denn erst jüngst sicherte sich die seit fünf Jahren beim Kainer-Team kämpfende Mona Schorr aus Großenseebach den bayerischen Vizemeistertitel in Vollkontakt bei einem nationalen Wettkampf in Coburg bis 70 Kilogramm.

2017 war die frühere FSV-Fußballerin bereits Bayerische Meisterin im Leichtkontakt in ihrer Gewichtsklasse geworden. "Die Sportart hat was", sagt sie, die sich beim Boxen "sauwohl" fühlt und sich sicher darüber ist, dass Kickboxen eine Sportart ist, bei der man sich weniger verletzt als beim Fußball. Es sei schon, meinte Schorr, eine gewisse Portion Selbstvertrauen auch nötig, das man sich bei ausdauerndem Training erarbeiten müsse. Drei Mal die Woche rufen Tobias und Rudolf Kainer sie als ihre persönlichen Trainer auf die Matte. "Vor Wettkämpfen kann das auch öfter sein", sagt die 30-Jährige.

Mona Schorr zeigte bei der "Fight-Night" in Adelsdorf freilich auch, dass sie nicht zu Unrecht schon viele Titel an die Aisch holte. Wobei allerdings den ganzen Nachmittag bis in den späten Abend hinein insgesamt 44 Kämpfer im Alter von 13 bis 50 Jahren vor großem Publikum in den Ring gingen. Der TSV Höchstadt mit dem ehemaligen Bundestrainer Werner Soßna war vertreten, inklusive Co- Trainer Kemal, die ihren Schützling Semi Ramicevic (rote Handschuhe) gegen Jamie Riecker von der Kampfkunstschule Black Belt aus Neunkirchen (Trainer Colin Mennear) in den Ring schickten. Der 14-jährige Semi sicherte sich dreimal (gekämpft wurden dreimal zwei Minuten) hintereinander die Punkte und bekam einen der vielen Pokale. Jamie Riecker ging aber auch nicht ohne Auszeichnung nach Hause.

Weiterhin mischten bei der Kickboxnacht der ATSV Erlangen (Trainer Christian Grube) mit, das Team "Marterial-Arts Brodkorb" aus Erlangen unter der Leitung von Roland Brodkorb, das Team "Learn to Fight" aus Erlangen und Adelsdorf (Jürgen Tumbach), und das Kickbox-Team Kainer natürlich. Es sei Vorschrift, dass während der Kämpfe Sanitäter und ein Ringarzt anwesend seien, so Moderator Benjamin Mönius: Siggi Kainer, Günter Plack und Thomas Merz übernahmen diesen Part – und mussten nicht eingreifen.

"Ja, ja, schlagkräftige Argumente braucht man hie und da auch in der Kommunalpolitik", sagte Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal, der zudem darauf aufmerksam machte, dass Adelsdorf viele Sportvereine habe, aber dieses Kickbox-Team-Kainer immer wieder Titel in die Gemeinde hole. Übrigens: Den Erlös der "Fight-Night" spendiert der Veranstalter dem jährlich einmal stattfindenden "Toy-Run" der Motorradfahrer, die ihre Geschenke-Tour zur Erlanger Kinderklinik in Adelsdorf beginnen.