Adelsdorf: Spaß wurde nicht wegrationalisiert

1.2.2015, 12:46 Uhr
Adelsdorf: Spaß wurde nicht wegrationalisiert

Die Christsozialen organisieren diesen Faschingsabend mangels Karnevalsverein in der Gemeinde seit vielen Jahren und begeisterten auch heuer wieder ihre Gäste. Hans Mönius, der Vorsitzende des Ortsverbandes, moderierte zusammen mit der ganz in Schwarz gekleideten Uta Möller den Abend, und beide verkürzten die Pausen zwischen den einzelnen Auftritten ziemlich professionell.

Pia Krapp beispielsweise wagte sich in Adelsdorf erstmals auf die Bühne und gab ihre pubertäre Weltanschauungen zum Besten gab. Klar, dass dabei die gesetztere Generation einiges zu ertragen hatte. Vom aufgeschmierten „Putz“ im Gesicht ihrer Mutter war die Rede, vom langsamen Altern ebenso, bis hin zum Sexfilmabend in ihrem Zimmer.

Die junge Rednerin frotzelte allerdings auch von gut aussehenden Herren mit viel Geld am Konto und favorisierte in diesem Zusammenhang den bekennenden „59“ Hans Mönius als ihren Traummann. Da mussten auch Staatssekretär Stefan Müller, MdL Walter Nussel und Pfarrer Thomas Ringer schmunzeln.

Die Mädels vom MC Sassanfahrt, sie nennen sich „Freche Früchtchen“, legten hernach ebenso wie die Hip-Hop-Formation „Crazy Dance Edition“ (19 Mädels und Jungs) und „No Limits“ fetzige Tänze auf die Bühne. Filmreif waren die akrobatischen Einlagen der KCR-Solotänzerin Bianca Dürrbeck, die einmal mehr zu zeigte, dass sie nicht umsonst mehrfache Deutsche Meisterin ist und demnächst in Veitshöchheim auftreten wird.

Berliner Großwetterlage und leeres Gemeindesäckel

Der 19-jährige Simon Hertel, Vertreter der Brucker Gaßhenker, beleuchtete dann die Großwetterlage in Berlin, in München und, naheliegend, auch die in Adelsdorf. Der Büttenredner wusste vom leeren Gemeindesäckel zu berichten, und davon, dass Bürgermeister Fischkal zwei Finanzexperten an seiner Seite hat, die sich mit dem Ausverkauf der Kommune beschäftigen. Er, Fischkal, solle aufpassen, dass die Herren Jakobs und Mößlein nicht ihn selbst wegrationalisieren.

„Dance For Fun“ präsentierte eine Mischung aus Jazz-Dance, Samba-Conga und Burlesque; die „Aascher Faschingskracher“ waren mit von der Partie und erzählten Details vom praktizierten Ehebruch – und wie man hernach beim königlich bayerischen Amtsgericht landet. Gekonnt abgerundet wurde das Programm durch die „Crazy Ladys“ von der Spielvereinigung Zeckern, dem Tanztrio mit Christina und Daniela Sörgel und Lisa-Maria Lehmann, mit dem Sketch von „Katha und Dirk“ und natürlich mit dem Dorfgwaaf von Maria und Elisabeth. Dem Insider dürfte ganz nebenbei aufgefallen sein, dass sich das Bühnenbild verändert hat. Es zeigt zwar immer noch den Schlossinnenhof, Hobbyfotograf Wolfgang Kießling gleichwohl „komponierte“ es mit einer Weitwinkelaufnahme neu und integrierte auch die Sankt Stephanus-Kirche ins Ensemble.

Neu war auch ein richtiger Elferrat. Bisher war man bei der CSU-Prunksitzung eher bescheiden und ließ einen „Gemeinen Siebenerrat“ auf die Bühne, der quasi die sieben Ortsteile der Gemeinde symbolisieren sollte. Hans Mönius gleichwohl habe dies aber derart oft erklären müssen, dass man sich zu der klassischen Besetzung entschied. Die Damen und Herren mit ihren „tragenden Rollen“ sitzen ab sofort neben der Bühne.

 

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