Adelsdorf: SPD befeuert Schulbus-Streit

24.1.2019, 06:00 Uhr
Adelsdorf: SPD befeuert Schulbus-Streit

"Die Probleme könnten schon gelöst sein!", meinen Gemeinderat Jörg Bubel und der SPD-Ortsvorsitzende Norbert Lamm in einer Pressemitteilung. Sie wundern sich, dass der Adesldorfer Bürgermeister Karsten Fischkal (Freie Wähler) nicht schon viel früher das Landratsamt eingeschaltet hat. Die Gemeinde Weisendorf zum Beispiel habe das jüngst getan. Inzwischen seien Verstärkerbusse eingesetzt.

"In Adelsdorf läuft das anders", schreiben die Sozialdemokraten. Es gab jetzt die dritte Veranstaltung zum Thema im Ort (hier der Bericht über den Workshop vom 21. Januar), ohne dass das Landratsamt und das Busunternehmen vom Bürgermeister überhaupt informiert beziehungsweise eingeladen wurden." Der Landrat habe sich selbst einladen müssen, nachdem er in der Zeitung davon gelesen hat.

Bubel und Lamm fragen sich: "Wozu sollten die mit viel Aufwand durchgeführten Veranstaltungen ohne diejenigen, die die Probleme lösen können, dienen?" Bei ihnen dränge sich der Eindruck auf, "dass das Problem mehr zur Profilierung genutzt als gelöst werden soll". Die Diskussionsleitung von Karsten Fischkal in der Aischgrundhalle habe diesen Eindruck bestätigt. "Zu Wort kamen neben den Kindern, Eltern und Lehrern nur Gemeinderäte der Freien Wähler", heißt es in der Pressemitteilung, "alle anderen Gemeinderäte wurden ausgegrenzt".

Die Adelsdorfer SPD werde das Thema ebenfalls weiterverfolgen. Zur Lösung des Problems sei es nicht nötig, dass der Landrat mal mit dem Bus mitfährt. Nachdem die Zahlen vorlägen, sei es wichtiger, schnell zu handeln und den Schülerverkehr zu verstärken. "Ein besonderes Augenmerk sollte dabei auf die kleinsten Kinder der Don-Bosco-Schule gelegt werden. Die sind immer die Schwächsten." Der Landkreis könne sofort handeln, dazu brauche es keine Gesetzesänderungen.

Zusätzlich drängen die Sozialdemokraten darauf, rechtzeitig den zukünftigen Bedarf im Schülerverkehr zu ermitteln. "In wenigen Jahren werden zirka 500 Schüler mehr von Adelsdorf nach Höchstadt fahren müssen" heißt es in der Stellungnahme. "Lösungen, wie Wiedereröffnung der Mittelschule Adelsdorf oder versetzter Unterrichtsbeginn der Schulen in Höchstadt benötigen eine lange Vorlaufzeit."

Die grünen Kreisräte Lutz Bräutigam und Manfred Bachmayer haben beim Landrat einen Sachstandsbericht zum Busverkehr beantragt. Der Bericht soll in der nächsten Sitzung des Kreistages vorgelegt werden. Ziel ist es, konkrete Daten zur "diskutierten Überlastung" der Buslinien zu bekommen. Es gehe darum, zu erfahren, welche Beschwerden dem Landratsamt vorgelegt worden seien sowie ob und wie Abhilfe geschaffen worden sei. Weiter gehe es den beiden Kreisräten um die Frage, ob auf einzelnen Linien zu wenige Busse bereitgestellt worden seien. Sinnvoll wäre, meinen Bräutigam und Bachmayer, das Thema in der nächsten Sitzung des Arbeitskreises Nahverkehr des Landratsamtes zu behandeln. Dabei sollten die betroffenen Schulen und die Nahverkehrsplaner des Kreises eingeladen werden.

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