Adelsdorf: SPD-Einzelkämpfer rechnet ab

25.6.2017, 06:00 Uhr
Adelsdorf: SPD-Einzelkämpfer rechnet ab

© Niko Spörlein

Gleich vier neue Mitglieder habe man aufgenommen, berichtete Vorsitzender Johannes Käßer eingangs und verteilte zusammen mit der Landtagsabgeordneten Alexandra Hiersemann die Mitgliedsbücher, bevor die Versammlung die Delegierten bestimmte. Demnach werden den Ortsverband Adelsdorf bei der Stimmkreiskonferenz Käßer, Birgit Fleischmann, Ursula Wagner, Hans Zöbelein und Dieter Schönwald vertreten.

Hernach bekam Gemeinderat Jörg Bubel das Wort, der seit den Parteiaustritten der einstigen Vorsitzenden, Vizebürgermeisterin Jutta Köhler, und des Neuhauser Ratsmitglieds Johannes Funke als "Einzelkämpfer" die Interessen der SPD im Gemeinderat vertritt. Es sei schon so, dass Adelsdorf eine kinder-, familien- und bürgerfreundliche Gemeinde ist, was Bürgermeister Karsten Fischkal für sich reklamiere; die Wahrheit sei allerdings, dass diese Voraussetzungen bereits vor seiner Amtszeit geschaffen wurden, meinte Bubel.

Kein einziger Bürgermeister in der Geschichte der Gemeinde habe so viel Gemeindeeigentum verkauft wie Fischkal. "Unter keinem Bürgermeister wurden die Gebühren für Kindergärten, Wasser- und Abwasser und die Grund- und Gewerbesteuer dermaßen erhöht wie in der Amtszeit von Fischkal". Trotzdem gebe es in der Gemeinde einen erheblichen Sanierungsbedarf. Bubel nannte Straßen, Kläranlage, Aischgrundhalle, Schulgebäude.

Der Verkauf des Schulsportplatzes war Bubels Thema, die Straßenreinigung, die quasi abgeschafft wurde, ebenso. Diesbezüglich habe er nach umfassenden Recherchen eine "falsche beziehungsweise gesetzeswidrige Kalkulation" festgestellt und Neukalkulationen verlangt. "Die Reaktion von Bürgermeister und Verwaltung war erschreckend", fand Bubel, denn man habe keine Mühen gescheut, dem Bürger einzureden, dass die Gebühren steigen müssten, eben wegen seines, Bubels Einspruchs. Bubel bezweifelte, "ob das alles bürgerfreundlich ist".

Zum Thema Baugebiet Reuthsee: Da gebe es wohl nur wenige, die das als gelungen oder schön betrachten, wobei diese Einschätzung nichts mit den Menschen zu tun habe, die hierher ziehen.

Bubel ließ bei seiner Berichterstattung aus dem Gemeinderat nichts aus, was derzeit aktuell ist und sprach natürlich den geplanten (verkehrssicheren) Umbau der Einfahrt von der B 470 (aus Richtung Neuhaus) kommend an. Die Vereinsförderung thematisierte er, welche die Gemeinde trotz des Verkaufs des Schulsportplatzes gekürzt habe. "Im Gegenzug haben sich die Gemeinderäte noch eine kräftige Erhöhung der Aufwandsentschädigung gegönnt", so Bubel.

Der SPD-Gemeinderat sprach auch die Gestaltung des Kreisverkehrs an der Ortseinfahrt an ("drei Jahre tut sich hier nichts"), ferner berichtete Bubel vom Öffentlichen Nahverkehr und die bessere Anbindung von Adelsdorf. Letztlich blickte Jörg Bubel in die Nachbarkommune Höchstadt mit knapp 14.000 Einwohnern.

Adelsdorf werde in den nächsten Jahren auch über 10.000 Einwohner haben, und Höchstadt habe mit 4000 Einwohnern mehr eine 400-Meter-Bahn, zwei Schwimmbäder, eine Eissporthalle. Bubel: "Nur die Einkommensteuerbeteiligung bei mehr Einwohnern mitnehmen, reicht auf lange Sicht nicht."

 

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