Adelsdorfs Freie Wähler feiern ihre Erfolgsgeschichte

24.10.2016, 14:00 Uhr
Adelsdorfs Freie Wähler feiern ihre Erfolgsgeschichte

© Niko Spörlein

Aiwanger war als Festredner im Landhotel Drei Kronen, also genau dort, wo die Freien Wähler nach ausgiebigen Vorgesprächen mit ihrem „Taufpaten“ Valentin Schaub aus Großenseebach auch ihre Gründungsversammlung gehalten hatten. Das war am 7. Dezember 1995, als 22 Personen, allen voran jener Taufpate, der sich seinerzeit noch die Hacken ablief für die Etablierung der Freien Wähler im Landkreis, das Gründungsprotokoll unterzeichneten. Darunter waren unter anderem Günter Brehm, Otmar Hobner, Günter Münch und Peter Zöbelein.

Freie Wähler im Ort kannte damals noch keiner und es gab auch noch nicht allzu viele Parteilose im Landkreis. Die Adelsdorfer waren quasi Vordenker für eine kleine Erfolgsgeschichte, mit der sich das kommunalpolitische Bild in der Großgemeinde später noch gravierend ändern sollte. In Adelsdorf hatten seinerzeit, schon seit 1978, die Christsozialen das Sagen und stellten mit Ewald Münch und später mit Armin Goß den Bürgermeister. Am 10. März 1996 standen Wahlen an, was laut Günter Brehm ausschlaggebend für eine Veränderung der politischen Bühne in der Gemeinde war. Brehm ging ins Rennen und es gab seinerzeit sogar eine Stichwahl, bei der Günter Brehm mit 49,51 Prozent hauchdünn gegen Armin Goß unterlag.

Auf Anhieb brachten die Freien Wähler damals als erst ein Jahr zuvor gegründete Wählervereinigung gleich vier Mandatsträger in den Gemeinderat. Dies sei auch Ansporn gewesen, mit Elan bei der Sache zu bleiben, so Brehm.

Günter Brehm darf übrigens als „Fels in der Brandung“ bei den Freien Wählern in Adelsdorf bezeichnet werden, denn er ist Gründungsvorsitzender und die zentrale Figur, mit der die Parteilosen eine respektable Geschichte schrieben. Das Motto habe damals „bürgernah – sachbezogen – unabhängig“ gelautet — es begleitet die Freien Wähler bis heute.

Und bürgernah sind sie in der Tat, was am Freitag bei der Geburtstagsfeier einmal mehr unter Beweis gestellt wurde. Nicht nur hiesige Freie Wähler machten ihre Aufwartung, Freunde aus dem ganzen Landkreis kamen in den Aischgrund und auch zahlreiche Vertreter von Adelsdorfer Vereinen waren zugegen. Auch, um etwas über die nicht-politischen Aktivitäten der Freien Wähler zu erfahren, für die bisweilen der „interne Reiseleiter“ Otmar Hobner zuständig ist. Von der Gründung bis heute, erfuhr man am Freitag, haben die Vereinsmitglieder — die Freien Wähler sind e. V. — 21 Mehrtagesausflüge auf die Beine gestellt. Sie reisten von Rügen über Budapest, von Helgoland bis in die beiden Partnerstädte Uggiate Trevano in Italien und Feldbach in Österreich. Und Hobner kann sich stets sicher sein, dass bereits ein Jahr vorher der Reisebus für das nächste Jahr wieder ausgebucht sein wird.

Bei den gesellschaftlichen Unternehmungen ging und geht es um geschmackvolle Weinfeste, um Faschingsbälle, um Winterwanderungen und Weihnachtsmärkte. Kurzum: Die Freien Wähler in Adelsdorf sind aus dem Miteinander in einer homogenen Dorfgemeinschaft nicht mehr wegzudenken.

Hubert Aiwanger weiß das. Er weiß auch, dass von Adelsdorf aus die Freien Wähler auf die Erfolgsspur einbogen, im Kreistag vertreten sind, im Bezirkstag und im Landtag. In Adelsdorf stellen sie seit 2008 mit Karsten Fischkal den Ersten Bürgermeister, der jetzt in seiner zweiten Amtsperiode ist, und sie sind mit aktuell acht stimmberechtigten Gemeinderäten (plus Ortssprecher Tim Scheppe) die stärkste Fraktion. Einst von 22 Personen gegründet, haben die Freien Wähler die magische Grenze von 100 Mitgliedern überschritten.

20 Jahre Freie Wähler in der Gemeinde und der Besuch von Hubert Aiwanger — das war ein würdiger Anlass, für den Martin Oberle seine Trompete zückte, die Adelsdorfer Musikanten aufspielten und für den Landtagsabgeordnete Gabi Schmidt und die stellvertretende Bezirkstags-Präsidentin Karin Knorr ihre Aufwartung machten.

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