Adieu mit Applaus: Niederndorfer Schulrektor ging

16.3.2018, 18:15 Uhr
Adieu mit Applaus: Niederndorfer Schulrektor ging

© Foto: Iannicelli

Die Cunz-Reyther-Grundschule, deren guter Geist vielfach beschworen wurde, bot auf, was geht: Lieder, Geschenke, Reden, eine Live-Band, Theaterszenen, Powerpoint und am Ende die bewegten Abschiedsworte des so Geehrten.

Zahlreiche Weggefährten von Rektor Helmut Reinbold hatten sich in die Niederndorfer Mehrzweckhalle eingefunden – ehemalige Schulleiter, wie seine Vorgängerin Heidrun Robra, amtierende Rektoren von Nachbarschulen, frühere Kollegen und derzeitige, Schulpersonal und Verwaltung.

Treffend charakterisiert wurde Helmut Reinbold, "Kobold, Tugendbold und Witzbold" sogleich von Schülern in einer Video-Umfrage: "Auch wenn ich Fehler hab, hat er mir geholfen. Er kann immer lachen", "Einmal hatte er eine E-Gitarre mit Verstärker dabei und hat die Bude gerockt . . ." Dieses Vorleben des in den 1970ern langhaarigen Helmut Reinbold, der eine musikalische wie intensiv mathematische Ader hat, klang auch in seinen Abschiedsworten noch einmal an.

Die leitende Schulamtsdirektorin Ursula Stach ließ die Stationen seines erfolgreichen Berufslebens Revue passieren: Abitur in Schwabach, Zivildienst, Studium von Religion, Deutsch und Erdkunde in Nürnberg, 1978 Eintritt in den Schuldienst in Höchstadt. Beratungslehrer, Betreuungslehrer, Multiplikator Mathematik . . . Helmut Reinbold führte ein "sehr interessiertes Lehrerleben". Sein besonderes Kennzeichen, wie es hieß: Die Schüler hingen an seinen Lippen, es gab nie ein lautes Wort.

Nach über 40 Jahren Schule wurde er mit witzigen Präsenten bedacht: einer Schülerbank, auf der er mit seiner Frau Gertraud sogleich den Festakt verfolgen konnte, Pausenbrot und Tee, einem vollautomatischen Zeiteinteiler mit Relaxfunktion.

13 Jahre leitete er die Niederndorfer Grundschule, mit Computertechnik, Beamer oder iPads vorbildlich ausgestattet, wie Helmut Reinbold dem Sachaufwandsträger Stadt Herzogenaurach bescheinigte. Für die Megatrends Digitalisierung und Globalisierung sei die Grundschule, eine von zwei bilingualen in Mittelfranken, gerüstet. Als "Chef, der Menschen mit Schwächen akzeptiert", wurde Helmut Reinbold auch von seinem Stellvertreter und fortan künftigen kommissarischen Schulleiter, Heinz Fellermeyer, gewürdigt. Zusammen mit Alfred Sammetinger, Schulleiter in Aurachtal und dessen Frau Karin wie Manfred Welker bildete der Konrektor eine Live-Band, die unter anderem "Thank you for the days" spielte.

Adieu mit Applaus: Niederndorfer Schulrektor ging

© Foto: Giulia Iannicelli

Bürgermeister German Hacker, früher auch Schülervater an der Grundschule, würdigte Helmut Reinbold ebenfalls als "unaufgeregten Schulleiter, der trotzdem immer alles an Ausstattung bekommen hat." Die Ganztagsbetreuungsquote liege in Herzogenaurach mit Hort, Mittagsbetreuung und Ganztagsbetreuung bei 83 Prozent.

Auch Elternbeirat und Förderverein dankten, ehemalige Kolleginnen wie Petra Schwarz oder Elke Wilhelm nun Leiterinnen anderer Schulen, wirkten mit und drückten ihre Wertschätzung aus, die der Lehrerchor am Ende mit dem Lied "Applaus, Applaus . . ." und ein paar Abschiedstränen zum Ausdruck brachte.

In seinen Dankesworten an viele im Auditorium sprach Helmut Reinbold auch von der Vorfreude auf die Freiheit und gab schließlich, seine eigene Tradition für Schüler vor den Ferien aufnehmend, diese "drei Hausaufgaben fürs Leben" mit: "Dreimal herzlich lachen jeden Tag, jeden Tag auch an andere denken, glücklich werden im Leben." Lang anhaltenden Applaus spendeten vor allem auch die Kinder, bevor sich ein beliebter Schulleiter mit langem Winken von seiner Schule verabschiedete.

Eine Bildergalerie ist  unter www.nordbayern.de/herzogenaurach zu sehen.

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