AischPark-Center Höchstadt biegt auf die Zielgerade ein

5.9.2018, 06:57 Uhr
AischPark-Center Höchstadt biegt auf die Zielgerade ein

© Foto: Claudia Freilinger

Die Modekette H&M hat schon den Schlüssel für ihre neue Verkaufsfläche in Höchstadt. Ebenso die Apotheke, die ins AischPark-Center einzieht, das Gartencenter Dehner sowie der Deko-Laden Depot. "Die Mietverträge sind scharf gestellt." So formuliert es Michael Peterding, Projektentwickler bei der Kapplan GmbH, einer der beiden Bauherren.

Nächste Woche startet auch der Lebensmittelhändler Rewe den Innenausbau. Die letzte Übergabe von Mietflächen erfolgt dann am 5. Oktober an Netto.

Bürgermeister Gerald Brehm lässt den Blick über die Baustelle schweifen. "Da haben Sie noch einiges vor bis zur Eröffnung", meint er zu Peterding. "Engagiert!" Der Projektentwickler hat keine Zweifel, dass das AischPark-Center am 17. Oktober erste Kunden empfängt. "Bilder von oben zeigen, dass wir schon weiter sind, als es von hier aus scheint", meint er und nennt als Beispiel den Parkplatz mit 700 Stellplätzen. Aus der Luft betrachtet habe der Parkplatz schon eine feste Struktur.

Auch der 22 Meter hohe Werbeturm mitten auf dem Gelände steht bereits. Er soll ab Mitte September Werbeschilder der 27 Läden tragen, die ins AischPark-Center einziehen – übrigens eines der größten Fachmarktzentren in Bayern.

Aber auch die Geschäftsleute in der Höchstadter Innenstadt möchten profitieren, wenn hier tatsächlich bald mehrere tausend Kunden pro Tag ein- und ausgehen, wie der Bürgermeister annimmt. "Wir sind ein Gesamtkaufhaus", sagt Gerald Brehm. Und: "Die Menschen sollen neugierig werden auf Höchstadt."

Deshalb hat sich die Stadt eine Fläche auf dem Gelände am Kieferndorfer Weg gesichert: Die Mitglieder im Bauausschuss haben am Montag entschieden, hier eine knapp 14 Quadratmeter große LED-Leinwand aufzustellen, die auf Angebote in der Innenstadt verweist. Werbung für Gastronomie, Geschäftswelt, das Freibad, die Eishalle oder Kulturveranstaltungen seien vorstellbar. "Wir könnten auch schöne Fotos zeigen von unseren Gebäuden", meinte Eberhard Ranger (Junge Liste).

Seine Parteifreundin Irene Häusler wünschte sich eine drehbare Werbewand, scheiterte aber mit diesem Vorschlag. "Wir müssen es nicht gleich übertreiben", sagte SPD-Fraktionssprecher Andreas Hänjes. "Schließlich sind wir nicht London oder New York."

Nach kurzer Diskussion stimmte die Mehrheit der Mandatsträger dafür, eine fest installierte Wand zu wählen, die auf beiden Seiten bespielbar ist. Sie soll von der Straße aus gut zu sehen sein. Preis: rund 100.000 Euro.

Die Kosten für die Installation und den laufenden Betrieb trägt die Stadt. Die Finanzierung wird über den Haushaltsposten "Rücklagen Innenstadt" abgewickelt. Um die investierte Summe wieder reinzuholen, verlangt die Stadt dann Gebühren für die Werbe-Ausstrahlung. Über deren genaue Höhe wird noch beraten.

Nicht nur die Leinwand könnte ihren Teil dazu beitragen, Kundschaft in die Innenstadt zu locken. Auch ein Shuttlebus soll für Frequenz sorgen. Wie oft er fährt, soll sich laut Bürgermeister Brehm flexibel an der Nachfrage orientieren. Auf dem Grundstück der Stadt am AischPark-Center entsteht ein direkter Zugang vom Parkplatz zur Haltestelle.

Thomas Oppelt, Fachmann für Stadtmarketing, hatte die Idee, diesen Zugang künstlerisch gestalten zu lassen – beispielsweise mit einem Nachbau des Höchstadter Stadttors aus Holz. Der Bauausschuss hat die Kettensägen-Künstlerin Res Hofmann beauftragt, einen Entwurf und einen Kostenvoranschlag auszuarbeiten. Sie hat unter anderem den Skulpturenweg in Schlüsselfeld gestaltet.

Aber auch diese Entscheidung war nicht unumstritten im Gremium. Eberhard Ranger befürchtete: "Das wird doch der volle Kitsch". Gute Fotos von der Innenstadt seien viel aussagekräftiger. Günter Schulz (SPD) hielt dagegen: "Das hat Wiedererkennungswert – und das ist doch genau das, was wir möchten." Andreas Hänjes unterstützte den Genossen und appellierte an die Mandatsträger: "Lasst uns für eine kleine Sensation sorgen an diesem Riesenparkplatz."

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