"Aktionstag Handel": Bei Aldi, Rewe oder OBI mit anpacken

9.2.2017, 14:00 Uhr

Der Vorsitzende des Arbeitskreises SchuleWirtschaft, Oliver Brehm, begrüßte die Vertreter der beteiligten Unternehmen, die Schüler und Lehrer sowie Knut Harmsen von der IHK Erlangen, mit der der Arbeitskreis eng kooperiert. Harmsen hatte auch die Organisation des Projektes übernommen. Für die Abschlussveranstaltung war man bei Aldi Adelsdorf zu Gast.

„Handelsberufe tun sich mit Nachwuchs schwer“, sagte Oliver Brehm, weil eine Arbeit im Handel mit Vorurteilen belastet sei. Grund genug, einen solchen „Aktionstag Handel“ ins Leben zu rufen. Mit der erstmaligen Durchführung im Landkreis Erlangen-Höchstadt sei man zufrieden, man wolle das Projekt fortführen und hoffe, noch mehr Unternehmen und auch (Mittel-)Schulen dafür begeistern zu können, sagte Brehm. Diesmal haben sich die Realschule Herzogenaurach und die Wirtschaftsschule Erlangen beteiligt. Die Neuntklässler durften bei Aldi, Rewe, OBI oder ins Sporthaus Eisert hineinschnuppern.

Bei dem Projekt handelt es sich entgegen des Titels allerdings nicht nur um einen einzigen Tag. Aufgebaut ist das Ganze auf vier Säulen. In einem ersten Schritt besuchen die Lehrer die Unternehmen, um sich selbst ein Bild zu machen. Dann kommen Unternehmensvertreter in die Schulen und halten im Rahmen des Unterrichts einen Vortrag. Es folgt der eigentliche „Aktionstag“: Die Schüler dürfen einen Tag lang ihr Wunschunternehmen kennenlernen und als Praktikant hinter die Kulissen schauen und mitarbeiten. Der letzte Schritt ist die Abschlussveranstaltung mit den Schülerpräsentationen. Dabei sollen die Neuntklässler berichten, was sie am Aktionstag in den Unternehmen gelernt haben und was ihnen gefallen hat; freilich ist auch Kritik erlaubt und sogar er-
wünscht.

Für die Neuntklässler, die gestern ihre Erfahrungen vorstellten, ging es sogar um noch ein bisschen mehr: Ihre Präsentationen wurden von den Lehrern auch benotet. „Projektarbeit ist in der 9. Jahrgangsstufe Pflicht“, erläuterte der Leiter der Realschule Herzogenaurach, Ulrich Langer.

Den Anfang machten vier Schüler der Wirtschaftsschule Erlangen. „Unser Tag bei Aldi“ hatten sie auf ein Plakat gemalt. Alle vier erzählten, was sie an dem Aktionstag gemacht hatten. Ein kleines Rollenspiel veranschaulichte die gelungene Interaktion zwischen Kunden, Mitarbeitern und Filialen bei Aldi.

Die vier Realschul-Gruppen untermalten ihre Präsentationen mit Fotos, Skizzen und Videos, die per Laptop an eine Leinwand geworfen wurden. Vier Schüler aus der 9a verbrachten ihren Projekttag beim Sporthaus Eisert in Erlangen. In der Warenannahme, im Verkauf und an der Kasse durften sie mithelfen. Ihr Fazit: „Es war eine schöne Erfahrung, für tiefere Einblicke hat die Zeit aber nicht gereicht.“

Sieben Schüler der 9b schauten bei Rewe hinter die Kulissen. Spannend fanden sie die Beantwortung der Frage, „Was passiert eigentlich hinter den verschlossenen Türen in einem Lebensmittelmarkt?“ Mit anpacken durften die sieben vor allem beim Einräumen der Regale, in der Getränkeabteilung und im Lager. Ein Schüler durfte auch mal kassieren und fand das „mega-cool“, weil man da mit den Kunden ins Gespräch komme.

Aus der 9c waren drei Schüler bei Aldi, hatten dort ähnliche Aufgaben wie ihre Mitschüler bei Rewe und fanden den Tag „sehr informativ und lehrreich — ein einmaliges Erlebnis“. Einer der Neuntklässler würde eine Karriere im Handel durchaus in Erwägung ziehen.

Die Gruppe aus der 9d, bestehend aus vier Mädchen, hatte sich eine besondere Form der Präsentation ausgedacht. Sie verpackten ihre Informationen in ein kleines Theaterstück, in dem vier Freundinnen ihre Wohnung renovieren und dafür beim Baumarkt OBI einkaufen gehen. Hineinschnuppern durften die Mädels in die Kleintier-, die Garten-, die Farben- und die Eisenwarenabteilung. Ihren Aktionstag werden sie „in positiver Erinnerung“ behalten.

Abschließend bekamen alle Schüler Teilnahmeurkunden überreicht.

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