Alle fünf Sekunden ein Auto im Kieferndorfer Weg?

18.10.2016, 17:38 Uhr
Alle fünf Sekunden ein Auto im Kieferndorfer Weg?

© Fotos: Uli Schuster/Ralf Rödel

Das Staatliche Bauamt nimmt in seiner Stellungnahme zum Verkehrsaufkommen vor allem den Knotenpunkt B 470/ERH 36 (Schönwetterstraße) ins Visier, doch Alexander Schulz (CSU) bereitet der Kieferndorfer Weg deutlich mehr Kopfzerbrechen — mit Blick auf die Sicherheit. Zu Stoßzeiten würden laut Prognose etwa 700 Fahrzeuge pro Stunde vor Freibad und Eishalle vorbeirauschen — Autos im Fünfsekundentakt also, gibt er zu bedenken. SPD-Stadtrat Andreas Hänjes sieht die künftige Situation weniger dramatisch: „Die Höchstadter kommen doch zu Fuß oder mit dem Fahrrad“.

CSU-Fraktionssprecher Michael Schwägerl hatte schon zu Beginn der Debatte deutlich gemacht, dass in punkto Verkehrsführung, aber auch in Sachen Öffentlicher Nahverkehr noch Fragen offen seien. Eine davon betrifft die Verlegung der Haltestelle Freibad. Rückt sie näher ans AischPark Center, wie in den Stellungnahmen gefordert, hätten die Besucher der Sportstätten einen längeren Weg.

Knapp zwei Jahre bleiben der Stadt, um für die noch offenen Fragen zufriedenstellende Antworten und Lösungen zu finden. So lange wird es voraussichtlich dauern, das neue Fachmarktzentrum zu verwirklichen. „Im April beginnen die Bauarbeiten“, sagt Investor Arndt Zauritz auf NN-Anfrage. Im Herbst 2018 solle das AischPark Center eröffnen. Trotz der deutlich beschnittenen Sortimentsflächen hätten die vorgesehenen Mieter am Projekt festgehalten, doch es sei schwierig geworden, in der abgespeckten Version alles unterzubringen, so Zauritz. Nur noch 2800 Quadratmeter wird es für Lebensmittel und Getränke geben, für Mode und Bekleidung 2950 Quadratmeter. Insgesamt sind von den ursprünglich geplanten 15 500 Quadratmetern Verkaufsfläche 13 140 Quadratmeter übrig geblieben. Dennoch ist Investor Zauritz überzeugt: „Das AischPark Center ist ein Meilenstein für die Versorgung“.

Schwierigkeiten durch das höhere Verkehrsaufkommen, das durch das Fachmarktzentrum verursacht würde, gibt es nach Zauritz’ Ansicht nicht. Im Moment könne man eine vergleichbare Situation gut beobachten, da aufgrund der Brückenbau-Umleitung der Verkehr aus der und zur Innenstadt durch den Kieferndorfer Weg fließe. „Da gibt es keine Probleme“.

Die Brückenbaustelle ist auch der Grund, warum derzeit noch keine Neuorientierung der Buslinien 203 und 205 vorgenommen werden können. Doch das solle selbstverständlich geschehen, außerdem werde das Cityflitzerprogramm gestartet, kündigte Bürgermeister Gerald Brehm (JL) an.

Auch eine aussagekräftige Verkehrszählung wird es während der Brücken-Baustellenzeit nicht geben. Das ausstehende Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt muss die Stadt also ohne belastbare Zahlen führen. Dort muss man eine zukunftsfähige Lösung finden — nicht nur wegen des kommenden AischPark Centers. Denn auch der Umgriff der Autobahn-Anschlussstelle Höchstadt-Ost ist eine Problemzone (die NN berichteten). Hier hätten die übergeordneten Behörden in der Vergangenheit Vorschläge abgeschmettert, die sich jetzt bewährt hätten, bedauert Andreas Hänjes.

Mit fünf Gegenstimmen wurde das AischPark Center schließlich auf den Weg gebracht. Der beschlossene Bebauungsplanentwurf wird jetzt einen Monat lang öffentlich ausgelegt.

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