Alligators beißen sich ohne Spielertrainer durch

2.3.2018, 22:40 Uhr
Alligators beißen sich ohne Spielertrainer durch

© Foto: Berny Meyer

Es war schon wieder so ein besonderes Spiel. Das begann damit, dass Richard Stütz erstmals wieder im Kader stand. Der Publikumsliebling wurde nach seiner langen Verletzungspause gefeiert, auch wenn seine erste offizielle "Aktion" eine unangenehme war: Er musste die fünfminütige Strafe seines Spielertrainers Daniel Jun absitzen, der vorzeitig zum Duschen musste und damit auch am Freitag im vierten Spiel fehlen wird.

Nach einer Aktion, die von den Schiedsrichtern als "unkorrekter Körpereinsatz" gewertet wurde, war ausgerechnet der Ex-Höchstadter Stephan Hiendlmeyer auf dem Eis liegen geblieben. Als "Schwalbenkönig" wurde er da vom Höchstadter Anhang geschmäht – doch für solche Aktionen ist er Dauerläufer und -kämpfer eigentlich nie bekannt gewesen.

Wie es auch sei: Diese Entscheidung gab dem Spiel die erste kleine Wende, denn bis dahin hatten die Alligators klar den Ton angegeben. Nach einer frühen Strafzeit gegen André Lenk, bei der Erding keine Chance herausspielen konnte, schlug der Gastgeber mit dem ersten richtigen Angriff in der 5. Minute zu. Der wiedergenesene Goalgetter Ales Kreuzer meldete sich mit dem 1:0 zurück. Keine Minute später das 2:0. Stark bedrängt schießt Michal Petrak erneut ein. Auch danach drängt der HEC und ist dem dritten Tor näher als die Gladiatoren dem ersten.

Aber dann die große Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Daniel Jun. In Überzahl kommen die Gladiators zum Anschlusstreffer und lecken danach Blut. Der Ausgleich liegt durchaus schon in diesem Drittel in der Luft, weil die Höchstadter etwas den Faden verlieren. Für Jun rückt JiÝi Mikesz in die zweite Reihe auf, Jakub Revaj von der Bank in die dritte.

Das zweite Drittel bietet nach dem Spektakel zum Auftakt wenig Sehenswertes. Da hatten die Fans beim Pauseneinlagespiel der U8-Bambinis mehr zu staunen. Etwa ab der 25. Minute aber kommt Erding besser ins Spiel, fährt Angriff um Angriff und erzielt in der 29. Minute den Ausgleich gegen den stark haltenden Philipp Schnierstein im HEC-Tor. Und ein Pfostentreffer direkt nach dem 2:2 hätte die Höchstadter beinahe noch mehr in Verlegenheit gebracht.

Die wachen erst wieder auf, als sich TSV-Goalie Jonas Steinmann zu einem Foul hinreißen lässt. Im Powerplay zeigen die Alligators ihre Stärke, Max Cejka schließt die Kombination mit dem 3:2 ab, mit dem es auch in die letzte Pause geht.

Im Schlussdrittel gelingt dem HEC nach nur 30 Sekunden das 4:2 durch Marc Roth, und der Verteidiger ist im Offensivdrang nun kaum zu bremsen und bereitet nur drei Minuten später das 5:2 von Vitalij Aab vor – ist das schon die Vorentscheidung?

Eben noch Jubel, nur kurze Zeit später Totenstille im Stadion: Ein Erdinger befördert die Scheibe über die Bande und trifft dabei einen Zuschauer auf der Haupttribüne voll am Kopf. Der muss minutenlang behandelt werden, das Spiel bleibt so lange unterbrochen. Am Ende steht er wieder. "Aber den hat es schon ordentlich erwischt", sagt HEC-Pressesprecherin Caroline Hauke, die den Zwischenfall aus nächster Nähe verfolgt hat.

Danach fällt noch ein Tor, und auch Richard Stütz darf sein umjubeltes Comeback feiern.

Während der ECDC Memmingen und der EHC Waldkraiburg seit Freitagabend dank einer jeweiligen 3:0-Führung wohl den Verbleib in der Oberliga planen können, bleibt es zwischen HEC und Erding sowie zwischen Landsberg und Lindau spannend. In beiden führen aber jetzt die Favoriten Die nächste Folge läuft schon am Sonntag, nicht im TV, sondern live auf Eis.

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