Alligators greifen energisch nach der Bayern-Krone

20.3.2015, 22:42 Uhr
Alligators greifen energisch nach der Bayern-Krone
Alligators greifen energisch nach der Bayern-Krone

Für den HEC begann die Partie mit einer Hiobsbotschaft: Richard Stütz, einer der wenigen Verteidiger im Kader und im Überzahlspiel vor dem gegnerischen Tor ein Unruheherd, hatte sich im Training am Knie verletzt.

Aber sein Vertreter Marc Kaczmarek machte seine Sache gut – und von Anfang an marschierten vor allem seine Vorderleute. Schon nach 40 Sekunden hätte Patrik Dzemla um ein Haar die Führung markiert, ganz knapp fälschte er eine scharfe Hereingabe von Marin Vojcak über den Kasten.

Lindau war überrascht von der Offensivtaktik des HEC, vom dem man gehört hatte, dass er aus einer tief stehenden Abwehr kontert. Und so gab es in der zweiten Minute eine doppelte Überzahl für die Hausherren, weil die Gäste sich nicht anders zu helfen wussten als mit Fouls.

Mehrfach brannte es vor Varian Kirst, der zeigte, warum er 2013/14 zum besten Goalie der Liga gewählt worden war. Daniel Jun und Thomas Urban scheiterten aus kurzer Distanz. Danach wurde die Partie ausgeglichener, wenn auch weiter mit einem Chancenplus für die Alligators. In der 7. Minute verzog Zdenek Cech nach einem ersten guten EVL-Gegenstoß knapp, aber auf der Gegenseite hätten Ales Kreuzer, Stephan Hiendlmeyer und erneut Jun die Grün-Weißen in Front schießen können. Knapp drei Minuten vor der ersten Sirene eine Schrecksekunde für die Gastgeber: Nach einem heftigen Check von Timo Krohnfoth blieb Markus Babinsky lange liegen und musste vom Eis geführt werden. Immer gab es für diese Attacke eine Spieldauerdisziplinarstrafe für den Sünder und fünf Minuten Überzahl für den HEC.

Zwar machten sich die Alligators diesen Vorteil kurz nach Seitenwechsel zunichte, als Kreuzer eine Strafe kassierte, aber im Spiel „Vier gegen Vier“ schlugen sie zwei Mal eiskalt zu.

Beide Mal ging es zack-zack mit direktem Passspiel. Beim ersten Mal war Jun der Nutznießer, bei zweiten Treffer war Kapitän Daniel Sikorski nach Hiendlmeyers Vorarbeit derjenige, der cool abschloss. Kurios: Nach dem ersten Tor nahm Lindaus Trainer Sebastian Buchwieser den zuvor so starken Kirst vom Eis, vermutlich lag es eher an einer Verletzung als an seiner Leistung. Sein „kalter“ Nachfolger Nicolai Johansson musste 40 Sekunden nach seiner Einwechslung gleich hinter sich greifen.

Nun schien alles für die Alligators zu laufen, aber nun fingen sie sich in kurzer Zeit vier Strafzeiten in Folge ein. Eine 3:5-Unterzahl wurde ihnen zum Verhängnis, Cech hatte wenig Probleme, den Anschlusstreffer zu markieren. Doch diese brenzlige Phase wurde überstanden – und nun glänzten auf einmal wieder die heimischen Panzerechsen. Nun langten die Männer vom Bodensee zu arg hin – und in einer dieser Powerplay-Situationen stellte Jun mit seinem zweiten Treffer den alten Abstand wieder her..

Mit 3:1 ging es auch ins Schlussdrittel, wo es nicht lange dauerte, bis die Alligators wieder zu schnappten. Nach Pass von Hiendlmeyer lief Dzemla auf und davon und tanzte auch noch Johansson aus: 4:1. Schon die Vorentscheidung. Erst jetzt schaltete der HEC einen Gang runter und ließ Lindau kommen. Die kamen weiter zu wenigen klaren Chancen – und die Schüsse, die durch kamen, waren eine sichere Beute von Philipp Schnierstein.

Als Urban noch auf 5:1 erhöhte,w ar nur noch Jubel unter den rund 1300 heimischen Fans – und den rund 60 Schlachtenbummlern aus Lindau bleibt immerhin ein Trost: In der Halbfinalserie gegen Waldkraiburg hatten sie beim Favoriten zunächst ebenfalls mit 1;5 den Kürzeren gezogen und dann den Spieß umgedreht.

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