Alligators grüßen von der Spitze

4.2.2018, 21:48 Uhr
Alligators grüßen von der Spitze

© Foto: Helmut Hollfelder

Nach sechs von zehn Spielen scheinen die Panzerechsen nach anfänglichen Problemen auf Kurs in Richtung Oberliga. Von Beginn an setzten die Hausherren die Eishackler vom Grünten unter Druck, zunächst noch kein Zaubereishockey, aber temporeich, intensiv und vor allem effektiv.

Früh mussten die Peißenberger ein Drei-gegen-Vier-Unterzahlspiel hinnehmen, bei dem die Alligators ihre spielerische Stärke zeigten. Flüssig lief die Scheibe durch die eigenen Reihen, am Ende hatte Ex-Nationalspieler Vitalij Aab freie Schussbahn und überwand aus nahezu optimaler Distanz Keeper Felix Barth in der 4. Minute erstmals.

Aufmerksame Verteidigung

Danach neutralisierten sich beide Teams weitgehend, und die Gäste konnten gleich zwei Mal Überzahlsituationen nicht nutzen, brachten kaum gefährliche Szenen zustande. Das machte der HEC in der 14. Minute deutlich besser: Mit einem Mann mehr auf dem Eis schnappte sich Kapitän Martin Vojcak einen Abpraller und setzte den Puck zum 2.0 in die Maschen. Bis zur ersten Pause fanden die Eishackler kein rechtes Konzept gegen die aufmerksame Höchstadter Verteidigung.

Nach dem Seitenwechsel wurde dieses Manko noch auffälliger. Schon nach 40 Sekunden das Highlight der Partie: Vitalij Aab fuhr eigentlich weg vom Tor, gab einen No-Look-Pass nach hinten, wo Lukas Lenk auftauchte, der von hinterm Tor gestartet war und die Scheibe ins Netz bugsierte.

Dass dies der einzige Treffer in diesem Drittel bleiben sollte, war schon fast kurios. Denn die Alligators erspielte sich eine Vielzahl von Chancen, die aber entweder von Felix Barth entschärft wurden oder den Weg ins Tor nicht fanden.

Peißenberg tat sich weiterhin hart, freie Schüsse zu kreieren, versuchte es oft von der blauen Linie – mit wenig Wirkung. Definitiv als Gewinn bei den Höchstadtern erwies sich auch diesmal Neuzugang Ondrej Nedved, der sich zweikampfstark und sicher im Umgang mit dem Stock zeigte. Optisch erinnert er mit seinem Rauschebart an den Zwerg Gimli aus dem "Herrn der Ringe" – und der gab bekanntlich auch nie klein bei.

Dramatik kam im Schlussdurchgang nicht mehr auf. Der HEC kontrollierte ohne großen Aufwand das Geschehen, Peißenberg fand offensiv nur sporadisch statt. Und als die Eishackler zwei Mann gleichzeitig in Kühlbox entsenden mussten, war fast klar: Diese Chance würden sich die Alligators nicht nehmen lassen, Mit Geduld kreiste die Scheibe, am Ende fand Spielertrainer Daniel Jun seinen Verteidiger Markus Babinsky zentral vor dem Tor, der per Flachschuss Felix Barth überwand.

Vier Minuten vor Schluss ertönten erstmals im Stadionrund die Rufe "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!" Und Sekunden später das 5:0 durch Ales Kreuzer. Am Ende war sogar das halbe Dutzend voll, zudem durfte sich Philipp Schnierstein über einen Shutout in einem Spitzenspiel freuen.

Nach den Siegen von Lindau und Passau scheint für den TEV Miesbach der Zug zurück in die Oberliga fast abgefahren zu sein, während alle anderen fünf Teams im Rennen bleiben. Die Alligators haben in Geretsried und daheim gegen Füssen am kommenden Wochenende zwei schwere Aufgaben vor der Brust. Nehmen sie diese Hürden, sollte ihnen einer der beiden Topplätze nicht mehr zu nehmen sein.

In Gruppe B sind Landsberg und Memmingen so gut wie durch, dahinter bleibt es eng zwischen Waldkraiburg, Erding und Passau.

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