Alligators kämpfen gegen Erding um den Aufstieg

18.2.2018, 22:12 Uhr
Alligators kämpfen gegen Erding um den Aufstieg

© Foto: Jürgen Hauke

Sportlich ging es für die Höchstadt Alligators beim ESC Geretsried um nicht mehr viel. Playoff-Teilnahme und Tabellenführung waren dem HEC nicht mehr zu nehmen, das Entscheidende spielte sich in anderen Eisstadien ab. Dort wurde die Frage bewantwortet: Wer wird Gegner der Alligators im Viertelfinale? Eine nicht ganz unheikle Frage, nachdem der HEC im vergangenen Jahr dort am Überraschungsteam aus Miesbach gescheitert war.

Vor dem Sonntag drohte den Höchstadtern ein frühzeitiges Wiedersehen mit Oberligist EHC Waldkraiburg, es wäre in den entscheidenden Spielen um den Aufstieg ein hartes Los gewesen. Doch den "Löwen", 2015/16 noch Gegner der Alligators im Bayernliga-Finale, besiegten am Sonntag überraschend den Ersten der Gruppe B, Memmingen nach Penaltyschießen und sicherten sich Platz drei.

"Kein Selbstläufer"

Stattdessen kämpfen die Höchstadter gegen den TSV Erding im Viertelfinale um den Wiederaufstieg in die Oberliga. Gegen die "Gladiators" hatte für den HEC die Bayernliga-Saison begonnen - mit einem nicht ganz mühelosen 3:1-Auftaktsieg. Auch das Rückspiel entschieden die Alligators mit 5:2 für sich.

"Wir wollen aufsteigen und wer das will, muss jeden Gegner schlagen", sagt Sportvorstand Jörg Schobert, der auch warnt: "Schon das erste Spiel gegen Erding war kein Selbstläufer. Und die Playoffs kann man sowieso nicht mit den anderen Spielen vergleichen."

Protest mit wenig Erfolgschancen

Noch steht der Gegner unter leichtem Vorbehalt, denn nachdem schon der ESC Dorfen erfolgreich gegen die Wertung eines Waldkraiburger Sieges protestiert hatte – der EHC hatte einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt – hat sich auch Passau beim Verband beschwert. Schobert räumt diesem Protest allerdings wenig Chancen ein. Es ist davon auszugehen, dass Erding am kommenden Freitag ins Stadion am Kieferndorfer Weg reisen wird.

Der letzten Partie der Verzahnungsrunde war anzumerken, dass es für Geretsried noch um eine gute Platzierung ging – und der HEC mit wenig Personal angereist war. Ohne Spielertrainer Daniel Jun, Ales Kreuzer, Philipp Schnierstein (alle Grippe), Michal Petrak und Vitalij Aab (beide erkältet) fehlten bei den Alligators gleich fünf Leistungsträger.

Debüt für Torwarttalent

Dafür durfte im Tor der 19 Jahre alte Nachwuchsgoalie Nicola Hensleleit sein Debüt im Höchstadter Trikot feiern. Anfangs habe ihm man die Nervosität noch angemerkt, sagt Schobert, doch nach und nach sei er immer besser ins Spiel gekommen und habe spätestens in Verlängerung und Penaltyschießen gut gehalten.

Bis es dazu kam, waren auf beiden Seiten allerdings schon jeweils sechs Tore gefallen. Geretsried hatte die neu formierten Höchstadter kalt erwischt und führte nach 14 Minuten bereist mit 3:0. Doch schon im zweiten Durchgang konnten die Gäste aus dem Aischgrund auf 4:4 ausgleichen, auch weil sie wacher aus der Kabine kamen. Oleg Seibel erzielte schon nach 49 Sekunden das 2:4.

Wildes letztes Drittel

Im letzten Drittel wurde es dann wild: Insgesamt 18 Strafminuten (zehn an Geretsried, acht an Höchstadt) verhängte das Schiedsrichter-Trio und es fielen noch einmal vier Tore. Nachdem Ondrej Nedved und Thilo Grau den HEC innerhalb von 23 Sekunden mit ihren Treffern zum ersten Mal an diesem Abend mit 6:5 in Führung geschossen hatten, konnte Geretsried knapp eine Minute später noch ausgleichen.

In der Verlängerung war Höchstadt nun das überlegene Team, doch Jiri Mikesz, Seibel, die Lenks und Martin Vojcak vergaben Chance um Chance. Im Penalty-Schießen behielt Lukas Lenk die Nerven und verwandelte den entscheidenden Schuss.

Nach einer, von einer kurzen Schwächephase abgesehen, erneut überzeugenden Verzahnungsrunde soll nun am Freitag um 20 Uhr am Kieferndorfer Weg der erste Schritt zum großen Traum folgen, dem der HEC in dieser Saison nachjagt: dem Wiederaufstieg in die Oberliga.

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