Alligators starten motiviert ins Abenteuer Oberliga

HÖCHSTADT - Die Eishockey-Euphorie ist groß im Aischgrund. Über elf Jahre sind seit dem letzten Auftritt der Höchstadter Alligators in Deutschlands dritthöchster Spielklasse verstrichen. Damals war es das Ziel, mit aller Macht aus der Liga abzusteigen. In diesem Jahr will der HEC mit aller Macht in der Liga bleiben und sich dort etablieren.

Wie gut das gelingt, zeigt sich im nächsten Frühjahr. An diesem Wochenende heißt es erst einmal gegen die stark eingeschätzten EC Peiting und den 1. EV Weiden zu bestehen.

Am Freitag beginnt die Abenteuerreise für Spieler und Fans der Alligators. Gegner ist einer der traditionsreichsten Vereine im Deutschen Eishockey: der EC Peiting. Seit 1952 besteht der Verein aus dem Bayrischen Voralpenland. Die Gegend ist den Höchstadtern zwar bestens bekannt, denn im Nachbarort Peißenberg spielten die Alligators lange Jahre gegen den dort ansässigen TSV. Ins etwa 13 Kilometer weiter westlich am Lech gelegene und etwa 1000 Einwohner kleinere Peiting kam der HEC-Tross aber noch nie. Nicht einmal in der Zeit zwischen 2002 und 2005 kreuzten sich die Wege der beiden Teams, da die Gruppeneinteilung und der unterschiedliche Erfolg ein Duell Höchstadt gegen Peiting stets verhinderte. Schon damals war Peiting nämlich eines der am besten etablierten und besseren Teams der Oberliga. Das ist auch immer noch so. I

In der Vorsaison wurden die Peitinger hinter Favorit Regensburg und dem späteren Aufsteiger Bayreuth Dritter in der Oberliga Süd und schlugen in den Playoffs Bad Tölz und Hannover. Erst am späteren Meister Tilburg Trappers bissen sich die Oberbayern die Zähne aus.

Erfolgreichster Scorer im vergangenen Jahr war Deutschkanadier Ty Morris. Auf den Ausländerpositionen setzt Peiting ebenfalls auf den nordamerikanischen Stil. Hier rochieren die beiden US-Boys Bradley Miller und Ben Wara. Den Höchstadtern am besten bekannt sein dürfte neben Martin Andrä, der vor einigen Jahren noch für Peißenberg in der Bayernliga auflief, der Trainer des ECP sein: Sebastian Buchwieser. Der ehemalige HEC-Stürmer war die vergangenen beiden Jahre Trainer des EV Lindau.

Am Sonntag kommt es dann zum lange ersehnten ersten Oberliga-Heimspiel. Und als Gast kommt gleich ein richtiger Derbykracher. Aus der Oberpfalz fährt der 1. EV Weiden quasi einfach die B470 entlang um seine Visitenkarte in Höchstadt abzugeben. Voraussichtlich gut 200 Gästefans werden ihr Team nach Mittelfranken begleiten, sodass das Höchstadter Eisstadion gleich im ersten Heimspiel der Saison beben wird.

2015/16 waren Marcel Waldowsky und Ales Jirik die besten Scorer der Weidener. Auf den Ausländerpositionen finden sich zwei komplett neue Akteure. Mit Matthew Abercrombie wechselte ein junger Stürmer an die Naab, der im letzten Jahr in der Oberliga Nord seinen Durchbruch in Halle schaffte und 88 Punkte in 42 Spielen erzielte. Daneben stürmt mit Jussi Tapio ein finnischer Stürmer, der aus der polnischen Extraliga kommt und dort in 40 Spielen 37 Punkte erzielte.

In der Vorbereitung trafen beide Teams schon einmal aufeinander. Im ersten Test des HEC gab es eine achtbare 3:5-Niederlage bei den Blue Devils. Allerdings war das nur Vorbereitung – ab diesem Wochenende weht ein anderer Wind. Die Alligators sind als Aufsteiger natürlich Außenseiter. Beißen möchten sie natürlich trotzdem, um ihren Fans und der Liga zu beweisen, dass sie zu Recht wieder in der dritten Liga spielen dürfen.