Am 14. Mai endet in Herzogenaurach die Imbiss-Fastenzeit

19.4.2018, 07:03 Uhr
Am 14. Mai endet in Herzogenaurach die Imbiss-Fastenzeit

© Foto: Rainer Groh

Für alle ärgerlich: Das Gebäude ist immer noch mitten in der Bauphase. So musste Bürgermeister German Hacker bei der Familie Phong ebenso um Verständnis bitten wie der Familie Grün. Jetzt aber habe man den Eröffnungstermin kurzerhand festgelegt auf den 14. Mai und werde diesen "mit der Brechstange" (Hacker), auch mit Samstagsarbeit, halten.

Die beiden Firmen sind nicht nur von ihrem Angebot her höchst unterschiedlich: "Grün’s Speisekammer" ist neu in der Stadt, "Phongs Imbiss" ebenso altbekannt wie kultig.

Seit 21 Jahren kochen Phong Cuc Thanh, Phong Tran Thanh und dessen Frau Cao Thi Loan (der Familienname ist jeweils das erste Wort) aus frischen Zutaten vietnamesische und Thai-Klassiker mit und ohne Fleisch. Und das auch An der Schütt. Generationen von Schaeffler-Mitarbeitern haben sich bei ihnen ihr Mittagessen abgeholt, aber auch andere Herzogenauracher sind Stammkunden.

Phongs Imbiss war so bekanntlich auch "gesetzt" im Neubau — sozusagen Volkes Wille. Selbst die neuen Nachbarn haben schon länger eine Beziehung zu dem Kult-Imbiss. Patricia Grün, Ehefrau des neuen "Streetfood"-Kochs, bekennt, sie sei "mit den Nudeln (von Phong) aufgewachsen". Als gebürtige Herzogenauracherin war die heute 34-Jährige seit ihrer Jugend eine Freundin der Phongschen Erdnuss-Soße, von Kokosmilch und gebratenem Rindfleisch mit Zitronengras und scharf.

Ananas-Ketchup und Rostbrätel

Die vietnamesische Familie will nach dem Einzug ihre Speisekarte ändern und noch mehr anbieten. Und, gesteht Phong Tran Thanh, auch die Preise leicht erhöhen. Aber immerhin waren diese seit dem Jahr 2000 konstant geblieben, sodass die Phongs mit Verständnis rechnen.

Andreas Grün, der neue Nachbar, setzt auf die positive Wirkung des "Imbiss-Clusters". Mehrere Betriebe auf engem Raum können sich gegenseitig die Geschäfte fördern, wenn das Angebot stimmt und vielfältig ist. Und hier setzt der aus Jena stammende Streetfood-Koch ganz auf die abendländische Imbiss-Kultur.

Da kommt man um die Bratwurst nicht herum, und Andreas Grün verspricht — wie bei allen seinen Angeboten — ein regionales Produkt. Seine Bratwürste haben demnach nur einen Steinwurf weit zu reisen, stammen sie doch von der Metzgerei Schonath, die Brötchen aus Römmelts Backstube.

Auch eine gute Currywurst, findet Grün, ist ein Klassiker, der einfach zur Kultur der schnellen Küche gehört. Er werde aber hin und wieder auch eine kleine Variation zu bieten — z. B. mal mit Ananas-Ketchup.

Pulled Karpfen, Patricia Grüns Erfindung "Ei im Loch" mit Lachsforelle, aber auch der Imbiss-Dauerbrenner aus Andreas Grüns Heimat, Thüringer Rostbrätel (in Heller-Bier eingelegtes Schweinenackensteak mit weich geschmolzenen Zwiebeln) oder die Weißwurst als Burger mit Rettichsalat — dem Neuen An der Schütt schwebt einiges vor, was Stehtisch-Gourmets schmecken könnte. Alles aber aus der Hand zu essen.

Mit zwei Stehtischen und zwei Tischgarnituren unter Herzogenaurachs größter Platane soll der Platz auch noch ausgestattet werden. Die Fahrrad-Abstellplätze stehen schon, die Reparaturstation und das Ladegerät für E-Bikes kommen noch.

ZPhongs Imbiss hat ab 14. Mai werktags von 10 bis 19.30 Uhr geöffnet, samstags von 11 bis 15 Uhr. Grün’s Speisekammer nur an Werktagen, jeweils von 9 bis 18 oder 19 Uhr.

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