Am Feiertag in die Lonnerstadter Mühle

20.5.2015, 16:21 Uhr
Am Feiertag in die Lonnerstadter Mühle

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Die Mühle kann von 13 bis 17 Uhr besichtigt werden und es gibt ständig Führungen durch das Gebäude.

Die Lonnerstadter Mühle wurde im Jahr 1440 das erste Mal urkundlich erwähnt. Das jetzige Gebäude stammt aus dem Jahre 1861. Die Mühle wurde vom letzten Lonnerstadter Müller Christoph Scharold im Jahr 1980 stillgelegt. Der Maschinenpark aus den 1920er Jahren ist noch komplett vorhanden. Paul und Regina Bruckmann haben 2009 das Anwesen gekauft, ein Wasserrad zur Stromgewinnung angebaut und die Mühle zum Besichtigen wieder hergerichtet.

Die Mühle Lonnerstadt möchte den Deutschen Mühlentag zum Anlass nehmen, die Geschichte und Funktion der Mühlen, die „ältesten Kraftmaschinen der Menschheit“ wieder mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen. „In Zeiten, in denen immer weniger selbst gebacken wird, entfernen wir uns zunehmend vom Ursprungsprodukt Mehl und dem Wissen um dessen Herstellung“, so Regina Bruckmann. Dabei verzehre jeder Deutsche im Durchschnitt 86 Kilo Backwaren aus Brotgetreidemahlerzeugnissen pro Jahr – 95 Prozent des zermahlenen Getreides stammt dabei aus Deutschland und mehr als drei Viertel der Mahlerzeugnisse werden in der Region ausgeliefert.

Die heimischen Mühlen und die Prozesse zur Herstellung von Mehl seien vielen nicht bekannt, obwohl sie eine wichtige Rolle in der Getreidekette einnehmen würden: Schließlich versorge jede Mühle im Durchschnitt Tag für Tag 385 000 Menschen mit Mehl und anderen Mahlerzeugnissen. Ohne die kontinuierliche Produktion in den Mühlen würde es schnell zu Engpässen in der Versorgung mit Brot, Backwaren und anderen Getreideprodukten kommen.

Den Deutsche Mühlentag — initiiert von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung — gibt es seit 1994, er findet stets am Pfingstmontag statt. Er dient dazu, das Interesse der Öffentlichkeit auf die traditionsreichen Denkmäler, aber auch die moderne Mühlenwirtschaft zu richten.

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