Ampel-Software gegen Staus auf dem Hans-Ort-Ring

22.6.2018, 16:15 Uhr
Ampel-Software gegen Staus auf dem Hans-Ort-Ring

© F.: Hofreiter

Mit Lisa Bauersachs, Roland Jordan, Klaus Mühlek vom Staatlichen Bauamt und dem Ampel-Experten und Gutachter Günther Wolffram standen dem Bauausschuss gleich vier Fachleute Rede und Antwort bzw. informierten über den aktuellen Zustand auf der bekanntlich Anfang 2016 zur Staatsstraße aufgestuften Nordumgehung und über Verbesserungsmöglichkeiten binnen kurzem oder langfristig.

Im Hintergrund steht der schon zur Etatdebatte gestellte Antrag der CSU, den Hans-Ort-Ring auf Stadtkosten weiter nach Westen bis zur Kreuzung mit der Bamberger Straße vierspurig auszubauen. Zu Stoßzeiten, im Feierabendverkehr stauen sich die Autos von dieser beampelten Kreuzung eine Zeit lang zurück bis zu der Stelle, an der sich der Hans-Ort-Ring von vier auf zwei Spuren verengt.

Freilich hat das Bauamt noch keine echten Zahlen, nach denen es überhaupt über einen Handlungsbedarf nachdenken könnte, so Lisa Bauersachs. Die Ergebnisse der jüngsten Verkehrszählung von 2015 seien dafür nicht tauglich: Sie zeigen zwar einen Auto-Durchfluss von 5800 bis gut 11 000 Fahrzeuge pro Tag, also ein gutes Stück über dem Landesdurchschnitt von 3800. Aber die Zahlen zeigen nicht Staus und deren Länge.

Dazu brauche es eine Zählung mit Videokameras, und dies, so Lisa Bauersachs, will die Behörde demnächst durchführen. Die CSU-Räte im Ausschuss nahmen diese Nachricht erfreut auf. Kurzfristig, so Bauersachs, wolle man an der Schaltung der Ampeln arbeiten. Deren Grundkonstruktion, so Gutachter Wolffram, funktioniert zwar, aber nicht zuletzt auch durch nicht immer sehr geschicktes Verhalten der Autofahrer gebe es ab und an Probleme.

Den "ziemlich zähen Abfluss Richtung Autobahn" (Wolffram) am Knoten Frauenauracher Sraße will man mit einem "Riegel" für die von Frauenaurach einbiegenden Autos flüssiger machen. Die Ampel gab ihnen bislang spontan Grün, sobald ein Fahrzeug davorstand. Dies ist — in der Zeit von 16.30 bis 18.30 Uhr — weniger "spontan" geworden, sprich die Ampel schaltet nicht mehr sofort für jeden Einbieger um.

Auf der anderen Seite der großen Pendler-Ziele, an der Kreuzung der Bamberger Straße, ist — im Gegensatz zu allen sieben weiteren Anlagen an der Nordumgehung — die Ampel "voll verkehrsabhängig" programmiert. Auf der Nordumgehung zeigt eine Schleife 40 Meter vor der Ampel der Anlage, ob Andrang herrscht und sie grün zeigen soll. Bei zehn Metern Abstand zwischen zwei Autos gibt es kein Signal mehr, es kommt sofort Rot. Wenn mal jemand mit dem Anfahren zögert, Wolffram sprach von einer "Schläfer-Lücke", kann also der Fluss ins Stocken kommen. Auch hier will man an der Ampel arbeiten, solche Fälle auszuschließen.

Bernhard Schwab (CSU) blieb dabei: "Ohne Ausbau kriegen wir das nicht in den Griff". Der Gutachter verwies darauf, dass eine solche politische Entscheidung die Staus, so sie denn nennenswert seien, nicht behebe, nur weiter westlich verlagere — zu den folgenden Knoten Richtung Aurachtal.

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