Angeschossenem Sichel-Angreifer geht es besser

22.7.2016, 12:52 Uhr
Im Hannberger Fall ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft.

© Ulrich Schuster Im Hannberger Fall ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft.

Der Mann hatte sich am Donnerstag um die Mittagszeit in einem Zimmer verschanzt, die Polizei wurde um kurz nach 12 Uhr um Hilfe gerufen. Um etwa 13 Uhr kam der Mann aus dem Haus am Heßdorfer Kirchensteig und attackierte die Polizisten.

Einer von ihnen griff zur Schusswaffe, der Angreifer wurde durch einen Schuss in den Körper sehr schwer verletzt und musste nach der Erstversorgung durch den bereits vor Ort befindlichen Notarzt in ein Krankenhaus eingeliefert werden, wo er operiert wurde.

Die Ermittlungen sind inzwischen zweigeteilt: Die Vorgeschichte der Tat wird von der Kriminalpolizei untersucht, der Schusswaffengebrauch durch den Herzogenauracher Polizeibeamten vom Landeskriminalamt (LKA) in München. Dieses wird, wie ein Münchner Sprecher auf Anfrage der Nordbayerischen Nachrichten mitteilte, seit einigen Jahren immer dann tätig, wenn durch Polizeieinwirkung in Bayern ein Mensch verletzt oder gar getötet wird.

Über die Hintergründe des blutigen Geschehens in Heßdorf ist man inzwischen jedenfalls klüger, wie die Nürnberger Polizei-Pressestelle erklärt: Der 49-Jährige litt nach derzeitigem Erkenntnisstand wohl unter psychischen Problemen, deshalb war seine stationäre Unterbringung in einer entsprechenden medizinischen Einrichtung geplant.

Pläne, mit denen der Mann ganz offensichtlich nicht einverstanden war: Er verbarrikadierte sich und konnte auch durch den von Anfang an hinzu gezogenen Notarzt nicht zum Verlassen des Hauses bewegt werden. Als die an sich routinemäßig eingeschaltete Polizei eintraf, drehte der Mann offenbar völlig durch und bewaffnete sich mit einer Sichel - mit bekanntem Ausgang.

Versuchter Totschlag

Vorbehaltlich dessen, dass über die tatsächliche Zurechnungsfähigkeit des Mannes zum Tatzeitpunkt momentan keine Angaben gemacht werden können (zumal der Mann gestern aufgrund seines weiter kritischen Zustandes auch noch nicht vernommen werden konnte), wird gegen den 49- Jährigen derzeit wegen versuchten Totschlags ermittelt.

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