Ära Mikulenka endet – der Negativlauf des HEC nicht
15.11.2015, 20:50 UhrUm 15.49 ging die Mail an die Medien heraus, mit der die einstige Spielerlegende des HEC öffentlich den Laufpass bekam. Hier der Wortlaut: „Der Höchstadter EC hat Trainer Stan Mikulenka gestern Abend in einer kurzfristig anberaumten Sitzung des Präsidiums und Verwaltungsrats beurlaubt. Grund ist, dass die Bayernligamannschaft der Alligators die sportlich gesetzten Ziele derzeit nicht erfüllt. Daniel Jun ist ab sofort wieder Spielertrainer der Mannschaft. Stan Mikulenka bleibt dem Verein allerdings erhalten und wird wieder in den Nachwuchsbereich wechseln. Der Höchstadter EC bedankt sich bei Stan Mikulenka für die geleistete Arbeit.“
Sein Nachfolger und Vorgänger Daniel Jun hatte gestern auch reichlich Arbeit – auf und neben dem Eis. Denn neben den Dauerverletzten Martin Vojack und Jiri Ryzuk sowie den bereits am Freitag fehlenden Kapitän Daniel Sikorski und Lukas Lenk (beide Grippe) und Thomas Urban (Leistenverletzung) musste gestern auch noch kurzfristig Richard Stütz passen: Der Verteidiger hatte sich noch mit der Mannschaft aufgewärmt, musste sich dann aber übergeben und aussetzen. Offenbar hat auch er einen Infekt erwischt.
„Zwei, drei Tore zu hoch“
Und so kam es fast, wie es zu erwarten war: Die einen, die einen Lauf haben, setzten diesen fort, die Alligators hingegen bemühen sich vergeblich, der Abwärtsspirale zu entkommen. Denn das 7:1 entsprach nicht unbedingt den wahren Kräfteverhältnissen auf dem Eis, was auch TSV-Trainer Randy Neal in der Pressekonferenz betonte: „Das Ergebnis ist um zwei, drei Tore zu hoch ausgefallen.“
Sein Gegenüber Jun wollte die Personalsituation nicht beklagen, stellte aber lakonisch fest: „Wenn man so viele Leistungsträger ersetzen muss wie wir, ist es schon schwierig, gerade auf Peißenberg zu treffen, das gerade einen Lauf hat. Trotz des hohen Ergebnisses hat die Einstellung heute gestimmt.“ 16:1 Tore haben die Südbayern am Wochenende erzielt – und das mit Moosburg und Höchstadt nicht gerade gegen „No names“.
Der HEC hatte eigentlich einen ganz guten Start erwischt. Markus Babinsky – ausgerechnet einer der beiden letzten verbliebenen Verteidiger – schoss die Gäste in Führung. Doch noch in der gleichen Minute kassierte der Torschütze eine Zeitstrafe. Die folgende Überzahlsituation nutzte Peißenberg, der neue Tabellenzweite, zum Ausgleich. Das 1:1 hielten die Alligators bis zur Pause, in die man allerdings erneut in numerischer Unterzahl ging.
Und prompt fiel in der ersten Minute nach Seitenwechsel das 1:2. Nun machte Höchstadt Druck – aber der Gastgeber das Tor: Wiseman vollendete einen der wenigen Konter in dieser Phase zum 3:1. Und die Mittelfranken waren weiterhin am Drücker, scheiterten aber an ihrem schwachen Abschluss.
Und als man zum Schlussdrittel nochmals angreifen wollte, kassierte man gleich das 1:4. Und so ging es langsam dahin, weil den wenigen Defensivkräften nach und nach die Luft aus ging. HEC-Sportchef Jörg Schobert: „Wir haben die Partie 40 Minuten lang offen gehalten, aber dann immer im unpassenden Moment einen Gegentreffer kassiert.“
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