Ausbildungsbörse: Breite Auswahl in enger Halle

10.4.2016, 17:33 Uhr
Ausbildungsbörse: Breite Auswahl in enger Halle

© Fotos: Spörlein

Drangvolle Enge herrschte nicht nur rund um die – für diese Zwecke – viel zu kleine Turnhalle, auch drinnen mussten sich die vielen Eltern mit ihrem kurz vor dem Schulabschluss stehendem Nachwuchs quasi durch die Gänge, vorbei an 76 Ausstellern quetschen. Bisher waren die Turnhalle, das Außengelände und die Aula des Berufsschulzentrums gerade ausreichend für die Masse der Aussteller und das Publikum, das sich aus erster Hand von kleinen und großen Unternehmen über deren Ausbildungsangebote informieren wollte.

In der Berufsschule allerdings konnte man sich heuer nicht breit machen, denn dort werden nach wie vor noch Flüchtlinge versorgt. Allerdings hätte sich die nur 100 Meter von der Einfachturnhalle entfernte Halle des Gymnasiums angeboten, die weitaus mehr Platz geboten hätte.

Was zusammengehört

Asylbewerber übrigens sah man ebenfalls eine Menge auf der Ausbildungsbörse, die sich erste Informationen einholten. „Da kommt zusammen, was zusammengehört“, sagte Tritthart eingangs der „Messe“, die quasi der Einstieg ins Berufsleben sei. Und einmal mehr Ausbildungs- und/oder Studiengänge (auch im Dualen System) aufzeigte. Wie alles, so Tritthart, habe sich in den vergangenen Jahren auch die Arbeitswelt verändert, umso mehr müsse man sich mit der neuen Materie vertraut machen. Die ERH-Ausbildungsbörse bündle deshalb eine Vielzahl von Informationsquellen an einem Ort.

Ausbildungsbörse: Breite Auswahl in enger Halle

Jeder, egal welchen Schulabschluss er hat, könne hier fündig werden. Da Angebot reiche von A wie Altenpfleger bis Z wie Zerspanungsmechaniker. Mechatroniker liegt bei den Jungs voll im Trend, Bürofachkraft bei den Mädels. „Nehmen Sie Kontakt auf mit ihren späteren Ausbildern“, meinte der Landrat. Interesse hätten die Unternehmen allemal an Jugendlichen, die eine Lehre absolvieren möchten.

Immer auf der Suche

Ausbildungsbörse: Breite Auswahl in enger Halle

Der größte Arbeitgeber und „Lehrherr“ der Region, INA Schaeffler in Herzogenaurach, ist natürlich auch immer ständig auf der Suche nach Lehrlingen, auch wenn INA für das im September beginnende Ausbildungsjahr keine Lehrstellen mehr frei hat, so Ausbilder Robert Wilk.

140 Lehrlinge habe man bis dato von einem Ausbildungsberuf bei INA begeistern können; insgesamt werden alleine am Standort Herzogenaurach laut Wilk aktuell 450 Lehrlinge in Berufen wie Industriekauffrau, Fachlagerist, Maschinen- und Anlagenführer, Werkzeugmechaniker, Elektroniker und Fachinformatiker, um nur einige Berufe zu nennen, ausgebildet.

Für 2017 könne man sich bei INA ab Mitte des Jahres (online) bewerben. Andere Firmen suchen nach wie vor händeringend „Azubis“. Der große Metallbaubetrieb Dorsch in Adelsdorf beispielsweise ist bei der Ausbildungsbörse Stammgast, um Lehrlinge vom Beruf des Metallbauers zu überzeugen, und Dorsch hat auch für September noch zwei offene Lehrstellen. Das ist auch bei dem Vestenbergsgreuther Unternehmen Martin Bauer so, bei dem aktuell 50 Lehrlinge ausgebildet werden; Lebensmittelfachkräfte sucht Martin Bauer noch für dieses Ausbildungsjahr.

Timo Wagner und Tom Homburg lernen beispielsweise bei dem weltweit tätigen Unternehmen „medwork“ in Höchstadt. Wagner lässt sich als Lagerlogistiker ausbilden, Homburger als Fertigungsmechaniker. Beide wissen bereits Bescheid im Umgang mit kompliziertem Operationsbestecken wie beispielsweise einem Gallensteinzertrümmerer. „medwork“ bildet Industriekaufleute, Lagerlogistiker und Fertigungsmechaniker aus und hat ebenfalls für September noch Lehrstellen zu besetzten. Nachfragen bei den unterschiedlichsten Unternehmen lohnt sich also. Landrat Alexander Tritthart resümierte: „Wir möchten unserem Nachwuchs hiermit eine gute Chance geben und wir möchten für den demografischen Wandel gewappnet sein“.

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