Auszeichnung für regionale Ausnahmetalente

5.12.2016, 06:00 Uhr
Auszeichnung für regionale Ausnahmetalente

© Niko Spörlein

Landrat Alexander Tritthart zitierte Pablo Picasso mit dem schönen Satz „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“ – und führte aus, dass der Verein Kultur Erlangen-Höchstadt seit 2011 die beiden Preise an Menschen vergibt, die im Landkreis leben oder hier ansässig waren. Man bereite den Preisträgern hiermit eine breite öffentliche Basis und ehre Menschen, die sich mit ihrer Arbeit besondere Aufmerksamkeit verdient hätten. Der Kulturpreis wird jährlich auf den Gebieten Musik, Literatur, Bildende Künste, Theater, Tanz und Malerei verliehen.

Mit dem Jugendförderpreis wurden bisher die Pianistin Maria Saulich, der Klarinettist Adrian Krämer, die Schlagzeugerin Mareike Wiening und die Kunstschülerin Virginia Reif ausgezeichnet, so Tritthart. Der Kulturpreis ging bisher an den Pianisten Thomas Fink, den Jazzkünstler Rainer Glas, den Intendanten und Puppenkünstler Stefan Kügel und den Mundartdichter Fitzgerald Kusz. Am Freitag wurden nun vor einem ausgewählten Publikum aus Bürgermeistern, Gemeinde- und Kreisräten und Pädagogen Henrike Fröhlich und Josef Hirthammer bedacht.

Die 16-jährige Gymnasiastin Fröhlich, so Laudator Rüdiger Kaufmann, besuchte bis 2010 die Anton-Wölker-Schule in Höchstadt und seitdem das dortige Gymnasium. 2008 schon begann sie mit dem ersten Instrumentalunterricht auf der Querflöte bei den Meistern Kaori Kuwae und Wolfgang Auer aus Nürnberg — letzterer ließ sich die Auszeichnung seiner Schülerin am Freitag natürlich nicht entgehen. Es folgten Klavierunterricht seit 2015 und die Aufnahme in die Masterclass an der Musikhochschule in Nürnberg. Die junge Musikerin wurde schon mit vielen Preisen und Auszeichnungen bedacht, war im Jahr 2012 Siegerin beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Erding. Zwei Jahre später belegte sie den zweiten Platz bei diesem Wettbewerb im Duo mit Flöte und Geige. 2015 errang sie sogar den zweiten Platz beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Hamburg, wo sie mit ihrer Querflöte überzeugte. Das gelang Henrike Fröhlich auch am Freitag in Adelsdorf, als sie zusammen mit Wolfgang Auer ihr außergewöhnliches musikalisches Talent unter Beweis stellte.

Gerhard Peschke, ein Studienkollege des Kulturpreisträgers und „bayerischen Weltenbummlers“ Josef Hirthammer, übernahm dessen Laudatio. Hirthammer wurde in Bad Reichenhall geboren, hatte schon früh Kontakt zum Maler Hermann Ober, der in Freilassing und in Salzburg arbeitete. Hirthammer zog nach seinem Abitur zum Kunststudium nach München, schon seinerzeit machte er sich als begabter Maler bei vielen Ausstellungen einen Namen. Nach dem Studium zog er nach Neustadt/Aisch, später nach Oberreichenbach.

Im Landkreis Erlangen-Höchstadt habe sich Hirthammer vorwiegend mit grafischen Techniken, mit der Malerei und mit Plastiken beschäftigt, so Peschke. Hirthammer nahm sich der klassischen Teebeutel an, die er in unterschiedlichste Formen brachte und künstlerisch aneinanderreihte. Dann widmete sich der heute in Fürth wohnende Hirthammer, der nach eigenem Bekunden immer noch ein ERH-Kennzeichen am Auto hat, der Portraitmalerei, überdimensional, auf Leinwand mit Acrylfarben und oft mit Wachsstiften. Seine Werke konnte man unter anderem in der bekannten Galerie „Art Basel“ bestaunen.

Die Preise überreichten Landrat Alexander Tritthart als Vorsitzender des Kulturvereines ERH und das Vorstandsmitglied Regina Klatte. Es gratulierten neben Vertretern der Stadt Höchstadt und Oberstudiendirektor Bernd Lohneiß auch Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal und Oberreichenbachs Bürgermeister Klaus Hacker mit seinen Gemeinderäten.

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