„Babu“ schießt Alligators zum Minimalismus-Sieg

5.12.2014, 22:41 Uhr
„Babu“ schießt Alligators zum Minimalismus-Sieg

© Foto: Mark Johnston

So eine gute Gelegenheit würde nicht noch einmal kommen: Am Freitagabend trafen die Höchstadter Alligators, grandios in die Bayernliga-Saison gestartet und momentan Tabellenzweiter, auf die EV Lindau Islanders. Das Team vom Bodensee belegt momentan Platz fünf, ein Sieg hätte dem HEC ein komfortables Polster von zehn Punkten auf die Lindauer beschert.

Und die Alligators starteten furios: Schon nach wenigen Sekunden traf Tomas Urban nach Vorlage von Spielertrainer Daniel Jun zur 1:0-Führung. Dass die nicht unverdient war, zeigten die Höchstadter in den nächsten Minuten: Der HEC erarbeitete sich eine leichte Überlegenheit auf dem Eis, die beste Chance hatte in Unterzahl Jun, der nach drei Minuten bei einem Alleingang aufs Lindauer Tor aber nur deren Goalie Josef Mayer traf.

Im Powerplay spielte der HEC jedoch zu wenig konsequent, das galt für den Gegner vom Bodensee allerdings genauso. Während es die Lindauer vor allem mit Distanzschüssen probierten, war bei den Alligators das Fehlen von Kapitän Daniel Sikorski deutlich zu spüren.

Ausgleich per Penalty

Trotz der leichten Überlegenheit schlichen sich zu oft Unkonzentriertheiten ins Höchstadter Spiel. In der zwölften Minute leistete sich Kaczmarek einen fatalen Fehlpass, der es Martin Sekera erlaubte, allein aufs HEC-Tor zu stürmen. Dabei wurde er von Stütz fest gehalten, den fälligen Penalty schummelte der Lindauer an Philipp Schnierstein zum 1:1-Ausgleich vorbei.

Zu Beginn des zweiten Drittels entwickelte sich ein rasantes Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten. Nach anderthalb Minuten war Höchstadt bereits wieder in Überzahl, konnte diese allerdings erneut nicht nutzen, im Gegenteil: Lindau hatte in Unterzahl mehr vom Spiel. Die beste Chance für den EV gab es direkt am Ende des Powerplays: Die Höchstadter Defensive hatte Sekera nicht auf dem Schirm, der direkt von der Strafbank nach vorne kam und für Mikesz auflegte. Dessen Schuss parierte Schnierstein jedoch mit einem großartigen Rexlex.

In der 25. Minute scheiterte dann Kaczmarek mit einem Distanzschuss, der am Lindauer Tor vorbei ging. Eine Minute später vergaben die Alligatoren erneut eine Riesenchance: Nach Vorlage von Babinsky konnte Grau allein aufs Lindauer Gehäuse zulaufen, doch dort blieb Mayer cool und parierte.

Eine ähnliche Situation gab es in der 37. Minute, dieses Mal war es Dzemla, der frei vor dem Tor scheiterte. Es war wie verhext: Sekunden später zog Kaczmarek ab, der Puck wurde noch abgefälscht, doch wieder reagierte Mayer blitzschnell und hielt das Spielgerät auf der Linie fest.

Treffer zurückgenommen

Mit der Schlusssirene schien es dann doch geklappt zu haben: Nach Vorlage von Jun brachte Grau den Puck mit einem wuchtigen Schuss aus der linken Spielhäfte genau in der Torecke unter. Spieler und Fans des HEC jubelten ausgelassen, doch die Freude währte nur kurz. Schiedrichter Martin Grech hatte das Tor zwar zunächst angezeigt, nahm die Entscheidung nach Protesten der Gegner aber wieder zurück. Anscheinend hatte Grech das Drittel bereits abgepfiffen gehabt, als das Tor fiel.

Im letzten Drittel fiel dann doch der erlösende Siegtreffer für die Höchstadter. Knaup setzte sich in der 50. Minute gegen die Lindauer Defensive durch, seinen Schuss konnte Goalie Mayer aber noch parieren. Im Nachsetzen verwandelte jedoch Babinsky zum 2:1. Die Islanders machten noch einmal Druck, nahmen kurz vor dem Ende auch noch ihren starken Torwart Mayer vom Eis Doch weil sie in der letzten Spielminute auch noch eine Strafzeit kassierten, konnten sie die Überzahl nicht nutzen und mussten sich geschlagen geben.

Mit dem ESV Buchloe wartet am Sonntag (17 Uhr) gleich der nächste direkte Verfolger. Mit einem Sieg könnte der HEC sich im Kampf um die Play-Off-Plätze noch weiter absetzen.

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