Barmer GEK verlässt den Landkreis Erlangen-Höchstadt

5.7.2014, 14:35 Uhr
Der Konzernumbau der Barmer GEK tangiert auch Herzogenaurach und Höchstadt.

© Giulia Iannicelli Der Konzernumbau der Barmer GEK tangiert auch Herzogenaurach und Höchstadt.

"Vorerst ändert sich gar nichts", sagte sie. Erst im 1. Quartal 2016 soll damit begonnen werden, die Strukturen zu ändern, wobei auch Geschäftsstellen zusammengelegt werden. Das Ziel der Barmer sei es, dass die verbleibenden durchgehend von 9 bis 18.30 Uhr geöffnet und innerhalb von 20 Minuten zu erreichen sind.

Weil die Herzogenauracher und Höchstadter Filialen laut Meyer-Maricevic zu den kleineren zählten, die solche Öffnungszeiten nicht garantieren könnten, hätten sie auch keine Zukunft mehr. Künftig wird es in der Nähe zwei Regionalgeschäftsstellen in Erlangen und Neustadt/Aisch geben, die wesentlich besser ausgestattet seien und von Herzogenaurach bzw. Höchstadt aus in der Tat relativ schnell angefahren werden können.

Berater kommen auch ins Haus

Ansprüche und Interessen der Kunden hätten sich ziemlich geändert, sagt Meyer-Maricevic. So wünschten sich laut einer Mitgliederbefragung 90 Prozent eine Beratung und Betreuung über Telefon. Diesem Wunsch werde mit einer Telefongeschäftsstelle, die „rund um die Uhr“ besetzt sei, Rechnung getragen. Dabei handele es sich keinesfalls um ein Callcenter, heißt es bei der Barmer.

Ins Auge gefasst sind auch Online-Geschäftsstellen bis hin zum Video-Chat, wobei man per Computer mit dem zuständigen Mitarbeiter Auge in Auge kommunizieren könne. Auch die mobile Kundenberatung werde ausgebaut. Wenn nötig komme ein Berater auch nach Hause, was besonders für ältere Menschen Vorteile habe. Angedacht seien auch Sprechtage in Orten mit Geschäftsstellen oder in Firmen.

Der Umstellungsprozess hat laut Barmer-Sprecherin im Osten der Republik begonnen. Bayern sei das zweite Bundesland, in dem der Umstellungsprozess angepackt worden sei. Bis 2018 soll laut Meyer-Maricevic deutschlandweit alles unter Dach und Fach sein.

In Bayern gibt es übrigens rund 2050 Barmer-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in 104 Geschäftsstellen ihre Tätigkeit verrichten. Dem bundesweiten Konzernumbau sollen angeblich rund die Hälfte der insgesamt fast 800 Filialen zum Opfer fallen. Allerdings, so verspricht Stefani Meyer-Maricevic soll auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden. Den Mitarbeitern würden Arbeitsplätze in benachbarten Geschäftsstellen angeboten, wobei in Nürnberg ein sogenanntes "Beitragszentrum" entstehen soll. Laut Sprecherin habe die Gewerkschaft verdi die Barmer-Pläne als „richtungsweisend“ bezeichnet.

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