Herzogenauracher Gärtner schützen Bäume vor Sonnenbrand

HERZOGENAURACH - Vermutlich sind Obstbäume in diesem Sommer die einzigen Lebewesen in der Stadt, die eine "Creme" gegen Sonnenbrand brauchen. Die Gärtner des Baubetriebshofs sind auf Tour, um die städtischen Obstgehölze von der Herzo Base bis nach Beutelsdorf mit einem Farbanstrich zu schützen.

Eigentlich ist dies eine Arbeit, die im Frühjahr ansteht. Personell gebeutelt, kommen die Mitarbeiter der Gärtnerei allerdings erst jetzt dazu. Die Problematik, um die es ihnen geht, ist nicht ganz neu. Vor etwa 20 Jahren hat man das Phänomen, des „Sonnenbrands“ an Obstbäumen erstmals als ernst zu nehmen erkannt. Die immer intensivere Sonneneinstrahlung trocknet die Rinde aus, die aufplatzt, damit Eingänge für Schädlinge schafft, die nicht selten dem jungen Baum den Garaus machen.

Gefährlich für Bäume kann auch Wasser werden. Kommt Frost, sprengt gefrierendes Wasser die Rinde und gefährdet ebenfalls das Gewächs. Besonders empfindlich sind Obstbäume, aber auch Gehölze mit dünner Rinde, wie etwa Ahornbäume.

Am Sonntag hat Paula Renner ihren letzten Arbeitstag bei der Stadtgärtnerei mit „Baum-Eincremen“ verbracht.

Die junge Herzogenauracher Schülerin hatte einen Ferienjob und war mit der gelernten Baumschul-Gärtnerin Marlies Hildebrand, einer neuen Mitarbeiterin in der Stadtgärtnerei, entlang der Obst-Allee an der verlängerten Schwarzholzstraße zwischen Beutelsdorf und an der Nutzung unterwegs.

Der Sonnenschutz ist in der Regel weiß, wegen der besten Reflexion. Paula hat die Stämme freilich vorerst gelb gestrichen. Dies ist eine Art Grundierung und ein Mittel gegen Pilzbefall. Ist diese Farbe trocken, kommt die weiße Sonnenschutzschicht noch darüber — vermutlich ein Job für den/die nächste/n Ferienjobber/in.

Zweimal anstreichen

Weil man jeden Baum somit zweimal anstreichen muss, ist die Aktion aufwendig. Nicht nur an dem Flurweg, auch auf der Herzo Base, in der Nutzung und in Niederndorf stehen Bäume, die noch auf diese Weise geschützt werden müssen.

In der weißen äußeren Farbschicht sind überdies noch Sandkörner enthalten. Dadurch wird die „Creme“ rauer und schreckt Hasen vor dem Genuss junger Baumrinde ab. Marlies Hildebrand: „Hasen lieben Rinde“.