Baustellen: Kein Platz für Mariä-Geburt-Markt in Höchstadt

24.8.2016, 19:28 Uhr
Baustellen: Kein Platz für Mariä-Geburt-Markt in Höchstadt

© Archivfoto: Paul Neudörfer

So hat es Bürgermeister Gerald Brehm begründet, als er die Absage des Markts am Mittwoch offiziell bekanntgab. Hinter den Kulissen, räumt Brehm ein, gibt es Diskussionen, und zwar mit einigen fest ansässigen Geschäftsleuten. Viele haben traditionell am Marktsonntag auch geöffnet und schon für den verkaufsoffenen Sonntag am Mariä-Geburt-Markt geworben.

Gerald Brehm nimmt da eine Teilschuld auf sich: Die Stadt hätte durchaus schon drei Wochen früher damit herausrücken können, dass der Markt nicht durchgeführt werden kann und auch die Fieranten kein Interesse an einer eingeschränkten Baustellen-Version haben. Insoweit sei der Stil in dieser Sache nicht der beste gewesen.

Einen verkaufsoffenen Sonntag am Markttag beim Landratsamt beantragen, das geht für die Stadt trotzdem nicht. Denn für alle fünf traditionellen Höchstadter Märkte ist noch nie ein solcher beantragt worden, hat Brehm, wie er sagte, herausgebracht.

"Grauzone" entstanden

Die Märkte an Weihnachten, Ostern, zum Fasching, an der Kirchweih und eben zu Mariä Geburt gibt es in Höchstadt seit Jahrhunderten. Als Verkaufsveranstaltung für Markthändler. Die ansässige Geschäftswelt hat sich, so gibt Brehm die Situation wieder, das allmählich auch zunutze gemacht und die Läden geöffnet. Beantragt wurden verkaufsoffene Sonntage in Höchstadt stets nur bei Einzelveranstaltungen, etwa beim Mittelaltermarkt.

Es ist also nach Brehms Darstellung eine Art Gewohnheitsrecht entstanden. Den Begriff „Grauzone“ mochte der Bürgermeister nicht verneinen.

Die historische Tradition des Mariä-Geburt-Markts soll aber fortgesetzt werden, wenn die Baustellen in der Innenstadt selbst Geschichte sind. Also könnte sich der Bürgermeister am 11. September 2016 ein „Gentlemen Agreement“ vorstellen. Wer an dem Sonntag nach alter Sitte sein Geschäft öffnet, obwohl der eigentliche Markt abgesagt ist, dem werde das Ordnungsamt bestimmt nicht auf die Pelle rücken.

Wer es geschlossen lässt, weil ohne Markt sowieso nicht viele Käufer zu erwarten sind, für den stellt der Bürgermeister einen weiteren Sonntag in Aussicht. Beim Abschluss-Fest der Innenstadt-Neugestaltung werde es einen verkaufsoffenen Sonntag geben — mit Antrag.

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