Bei den Alligators weiß wieder jeder, „wo er hingehört“

20.11.2015, 22:31 Uhr
Bei den Alligators weiß wieder jeder, „wo er hingehört“

© Foto: André De Geare

Dabei hatte es – wie fast schon üblich – eine Hiobsbotschaft vor der Partie der Eishockey-Bayernliga gegeben: Marcel Schorr hatte sich im Abschlusstraining eine Verletzung an der Hand zugezogen, so dass erneut nur drei gelernte Verteidiger zur Verfügung standen. Aber das wirkte sich nicht negativ aus. Denn offenbar hat eine Woche Training unter Jun gereicht, um wieder mehr Disziplin ins Spiel der Alligators zu bringen. Denn es gelang wieder, aus einer geordneten Defensive das Spiel aufzubauen – ohne dabei, wie zuletzt oft geschehen, die Scheibe in gefährlichen Situationen zu verlieren.

HEC-Pressesprecher Martin Steinau: „Es sah so aus, als ob nun alle wieder wüssten, wo sie hingehören!“ In den beiden jüngsten Spielen hatten die Höchstadter Keeper 14 Mal die Scheibe aus dem Netz holen müssen.

Zudem bewies Martin Fous, der nach längerer Verletzungspause ja einen denkbar schlechten Start in Höchstadt gehabt hatte, dass er ein starker Torhüter ist und bewahrte sein Team in der Anfangsphase mehrfach vor Gegentreffern, parierte gegen die beiden Landsberger Topstürmer Dennis Sturm und Marcel Juhasz in Eins-gegen-eins-Situationen mehrfach glänzend.

Urban macht den Anfang

Nach einem kurzen Abtasten mit „halben Chancen“ auf beiden Seiten übernahm der HEC nach etwa fünf Minuten das Kommando auf dem Eis. In der 8. Minute fand Jun mit einem öffnenden Pass aus dem eigenen Drittel Stephan Hiendlmeyer, der legte quer zu Thomas Urban, HCL-Keeper Maximilian Güßbacher war zwar noch am Puck, konnte ihn aber nicht am Überschreiten der Torlinie hindern: 1:0.

Nun folgte eine Demonstration einer alten Höchstadter Spezialität, die man heuer bisher selten gesehen hatte: effektives Überzahlspiel. Die folgenden fünf Treffer fielen immer dann, wenn ein Landsberger auf der Strafbank schmorte. Der erste davon noch im Startdrittel, als die Gäste nach einem Konter hinten zu offen standen und Jun nach einer schnellen Kombination aus der Nahdistanz das 2:0 markierte.

Nach dem Seitenwechsel sah es zunächst so aus, als ob der HCL, als Geheimfavorit in die Runde gestartet, sich besser auf die Alligators-Angriffe eingestellt hätte. Aber erneut leistete sich ein Akteur, diesmal Thomas Fischer, ein unnötiges Foul. Ales Kreuzer, gestern Abend überragende, bestrafte das mit einem sehenswerten Schlagschuss per Direktabnahme von der blauen Linie zum 3:0 (24.).

Als er drei Minuten später – wieder saß Fischer in der Kühlbox – nicht so wuchtig, dafür gefühlvoll die Scheibe vors Tor beförderte, war Markus Babinsky zur Stelle, der zum 4:0 abfälschte. Spätestens das 5:0 war die Entscheidung, diesmal wirbelte Urban, der sich ebenfalls klar verbessert zeigte, die Landsberger Abwehr durcheinander und vollendete mit einem schönen Schlenzer gegen Güßbacher. Nochmals Urban machte nach schöner Vorarbeit seines Spielertrainers das halbe Dutzend noch vor dem Schlussdrittel voll.

Hier bemühten sich die Hausherren – auch angesichts der dünnen Personaldecke – nichts mehr anbrennen zu lassen, um Kräfte für das Sonntagsspiel in Germering zu sparen. Zwar kam Landsberg noch zu zwei Treffern, spannend wurde das Duell der Tabellennachbarn aber nicht mehr. Letztlich hatten die Alligators alles unter Kontrolle und sollten in Germering nachlegen, um sich von Platz sieben in der Tabelle wieder weiter vor zu arbeiten.

Verwandte Themen


Keine Kommentare