Beim Colaweizen warnt die Scannerkasse

13.2.2015, 12:00 Uhr
Beim Colaweizen warnt die Scannerkasse

© Niko Spörlein

Auf den Prüfstand gestellt wurden drei Märkte und sechs Gaststätten, die unangemeldet von den Schülern der achten Klasse der hiesigen Mittelschule Besuch bekamen. In nur einem Fall erhielten die Jugendlichen ein Bier. Vor wenigen Jahren sah diese Bilanz der bereits mehrfach durchgeführten Aktion noch ein wenig anders aus, denn da wurde noch an einigen der getesteten Kassen nicht nach dem Alter der Jugendlichen gefragt.

Thema zuvor behandelt

Im Vorfeld der Aktion war der Präventionsbeauftragte der Höchstadter Polizei, Andreas Hänjes, in die Schule und zu den ausgesuchten Probanden gegangen und hatte in Sachen Alkohol und Jugendschutz Aufklärungsarbeit geleistet, erläuterte Schulte kurz vor der Testaktion am Mittwoch. Natürlich mussten alle Freiwilligen vor der Testreihe eine Einverständniserklärung ihrer Eltern vorlegen, danach ging’s mit dem gemeindlichen Jugendbus auf die Rundreise durch Röttenbach.

Im ersten Fall wurde der neue Rewe-Markt von Lars Niebler (15), Peter Nagel (13) und Leny Günther (14) auf die Probe gestellt. Um nach dem Einkauf nicht gleich spontan an der Kasse des Marktes aufzufallen, durften keine hochprozentigen Sachen eingekauft werden, lediglich Bier oder Colaweizen.

Abgeblitzt

Im nagelneuen Rewe-Markt ließen die Jungs eine Flasche Colaweizen von Kassiererin Jana Kahl über den Scanner ziehen. Hier kam die allerneueste Technik ins Spiel: Die Kassiererin wurde schon auf ihrem Bildschirm optisch gemahnt, dass es sich bei dieser Ware um ein alkoholhaltiges Getränk handele, weshalb im Zweifelsfalle nach dem Alter und gegebenenfalls nach einem Ausweis gefragt werden müsse.

Doch auch ohne die Erinnerung der Scannerkasse wären die Jungs bei Jana Kahl abgeblitzt, denn sie fragte die Schüler sofort danach, wie alt sie seien. Da alle drei angaben, keinen Ausweis dabei zu haben, gab es auch keine Flasche Colaweizen.

In einer Gaststätte, die es bei der ersten Aktion dieser Art 2011 noch nicht gab, bekamen die Jugendlichen eine Flasche Bier. Der Inhaber wurde anschließend von Frank Schulte auf das Jugendschutzgesetz und darauf angesprochen, dass in solchen Fällen nach einem Ausweis gefragt werden müsse. Ein gewisser Lerneffekt, meinte Schulte nach der Aktion, sei inzwischen eingetreten, weshalb das positive Verhalten der Unternehmen auch von Bürgermeister Ludwig Wahl mit einer Urkunde gewürdigt wurde. „Bringt doch was, unsere Aktion“, fasste Frank Schulte zusammen.

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