Beim Gremsdorfer Kerwalauf purzelt ein Rekord

4.9.2017, 08:32 Uhr
Beim Gremsdorfer Kerwalauf purzelt ein Rekord

© Foto: Niko Spörlein

Genau als der 7,5 Kilometer lange Hauptlauf in Gremsdorf gestartet wurde, blitzte die Sonne durch die Wolken und kündigte einen "Tag der Superlative" für die Leichtathleten des TSV Neuhaus an. Denn Bernd Hagen von diesem Verein aus der Gremsdorfer Nachbarschaft gewann souverän mit 27:05 Minuten das Rennen; bei den Frauen siegte, ebenso beeindruckend, Astrid Glas in 35:35 Minuten, die auch für den TSV Neuhaus startet.

Zwar registrierte Cheforganisator Hans-Peter Schneider bei der zweiten Auflage dieses Laufes mit 195 Teilnehmern keinen Rekord, denn im letzten Jahr, quasi bei der Laufpremiere, nahmen auf allen Strecken und in allen Altersklassen zusammen insgesamt 220 Läufer teil. Doch immerhin stellte der weltweit startende Triathlet Hagen (vier Starts auf Hawaii, zuletzt Platz 31 beim Challenge in Roth) den ersten Rekord bei den Männern ein. Der Vorjahressieger Klaus Belzer (DJK Vorra) brauchte für die gleiche Distanz nämlich 27:27 Minuten. Das Vorjahresergebnis bei den Frauen konnte Astrid Glas nicht einstellen, denn 2016 dominierte das Feld Felicity Milton (TS Herzogenaurach), die mit 28:34 Minuten durch die elektronische Zeitnahme huschte.

Generell gestartet wurde am Kirchweih-Samstag mit dem Jugend- Kinder- und Hobbylauf (3,80 Kilometer) bereits um zehn Uhr, direkt am Kirchweihgelände hinter dem Rathaus. "Wir haben vorverschoben, um nicht mit dem Baumaufstellen der Ortsburschen um 15 Uhr in Konflikt zu geraten", meinte Schneider, der seit über 20 Jahren schon Laufsport-Organisator bei der TS Herzogenaurach ist.

Schneider will mit diesem Laufsportevent die Kirchweih in seiner Heimatgemeinde attraktiver machen, was ihm mit der ersten und auch mit der zweiten Auflage dieser Veranstaltung gelungen ist, zumal rund um Ebermannstadt der prominente besetzte Fränkische-Schweiz-Marathon stattfindet und Laufveranstaltungen jeglicher Art landauf, landab Woche für Woche über die Bühne gehen.

Die Nordic-Walker (27 Teilnehmer) gingen um 10:05 Uhr auf ihre 5,7 Kilometer lange Strecke rund um Gremsdorf. "Rund um Gremsdorf" hätte man übrigens diesen Lauf auch nennen können, denn von der Siedlerstraße aus ging es am Sportplatz und dem Kindergarten vorbei, bis raus zum "Mauernwald" und die lange Bechhofer-Straße entlang, kurz die Hauptstraße gestreift (nicht überquert, da dies eine Bundesstraße 470 ist), vorbei am Zielgelände, vier Runden im Hauptlauf insgesamt.

Die Nordic-Walker machten drei Runden; es setzte sich mit 38:55 Minuten Erwin Hertlein (ohne Verein) an die Spitze. Altbürgermeister Waldemar Kleetz lief ebenfalls mit und benötigte über 53 Minuten. Die Bambinis liefen "um den Block", zirka 450 Meter. Hier setzte sich der aus Pommersfelden stammende Raphael Walter (ein Neffe vom Schirmherren, Bürgermeister Norbert Walter) ohne eine Zeit, aber mit Abstand zum Zweiten durch. Der Sechsjährige – "ich bin bald Sieben" – war schon im vergangenen Jahr vertreten und wurde damals Dritter, sagte er voller Stolz mit der Siegermedaille in der Hand, die übrigens jeder Teilnehmer bekam.

Bald ein "richtiger Läufer"

Raphael Walter startet bald als "richtiger Läufer", meinte der Junge, "dann für die DJK Sambach"; eine Laufsportabteilung braucht ein Verein bekanntlich nicht unbedingt. Einen versierten und akustisch omnipräsenten Moderator sollte man allerdings schon haben. Hans-Peter Schneider gewann hierfür den Vizepräsident des Bayerischen Leichtathletikverbandes (Laufsport), Willi Wahl, und der ist natürlich auch vom TSV Neuhaus und komplettierte sozusagen die "TSV-Majorität".

Da wurde dann schon einmal ein Zuschauer herausgepickt und gefragt, wer der weltweit schnellste Mann über 100 Meter ist. Klar, Usain Bolt. Dann ging Wahl mit der Frage nach der Zeit über 100 Meter Sprint ins Detail und stellte schnell fest, dass auch andere wissen, dass Bolt diese Distanz als erster Mensch der Welt unter 10 Sekunden (9,6) gelaufen ist. Unterhaltsam ging's weiter, denn Wahl‘s Wissen in Sachen Laufsport ist sehr detailliert. Bolt lief diese Distanz, so jedenfalls Willi Wahl, mit einer Schrittlänge von 240 Zentimetern und mit 44 Schritten.

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