Berührende Ausstellung über Peru-Mythen

28.9.2014, 18:25 Uhr
Berührende Ausstellung über Peru-Mythen

© Foto: Thomas Schäfer

Apalin Alto ist ein Ort mit 250 Einwohnern auf 3700 Metern Höhe in den Anden. Viele der Mythen und Riten aus der Zeit vor der Ankunft der Europäer und der damit einhergehenden Christianisierung vor 500 Jahren haben sich bis heute erhalten.

Da es keine Schulbücherei gibt, ist der Lehrer Carlos Arana vor 15 Jahren auf die Idee gekommen, mit den Schülern alljährlich ein oder zwei Bücher über die aktuellen und traditionellen Themen des Ortes zu schreiben. Die behandelten Themen stützen sich auf die Feste und Bräuche, Fabeln und Totenkult, aber auch die Wasserprobleme und die wirtschaftliche Lage. So ist die Ausstellung ein Querschnitt des Alltäglichen der Menschen und der tiefen Verwurzelung in den Traditionen. Thematisiert wird auch die Umweltzerstörung durch den Bergbau. Eine der reichsten Regionen der Welt ist dennoch eine der Ärmsten, was die indigene Bevölkerung angeht.

Frage nach Weltbild

Bei der Begrüßung forderte der Vorsitzende des Freundeskreises Cajamarca, Hans Meister, nach der rhetorischen Frage „Was geht uns das an?“ dazu auf, sich mit dem Weltbild der Partnerschaften zu beschäftigen.

Das gelte auch für Kaya. Elisabeth Hochleitner vom Kunstverein meinte, dass die Bilder Kopf und Herz berührten und dazu beitrügen, die Welt besser zu verstehen. Bürgermeisterin Renate Schroff zeigte sich überrascht, dass dieses spezielle Thema so viele Menschen anziehe. Aber so zeige sich auch, dass Herzogenaurach weltoffen sei, durch die drei Weltfirmen. Menschen aus über 100 Nationen lebten hier. Die Verbindungen zu Peru seien aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken und ergänzten die vier Städtepartnerschaften.

Bereits 2013 war die Provinz Cajamarca einer der Schwerpunkte der Herzogenauracher Kulturtage. Pfarrer Helmut Hetzel erinnerte daran, dass beim Weltbild das Göttliche und das Weltliche zusammen gehörten.

Hetzel rief dazu auf, die vielen Kulturen zu erhalten. Man solle von dem lernen, was seit Jahrtausenden weitergegeben wurde.

Die Landschaftszerstörung sei gleichzeitig die Vernichtung von Kulturen. Dem konnte Carlos Arana nur zustimmen. In der Welt heute müsse jeder seine Identität suchen, um sie behalten zu können.

Jorge Farfan Barboza sorgte für die passende Musik. Wie er sagte, seien auch in Brasilien oder den Philippinen Kulturen durch Umweltzerstörung in Gefahr.

Ausstellung bis 19. Oktober; Besichtigung donnerstags, 17 bis 19 Uhr sowie Samstag und Sonntag, 13 bis 18 Uhr.

Keine Kommentare