Bewegung kommt ins Areal rund um Höchstadter „Vogelseck“

21.1.2015, 09:00 Uhr
Bewegung kommt ins Areal rund um Höchstadter „Vogelseck“

© Michael Müller

Mit mehreren größeren Bauanträgen hat sich der Bauausschuss am Montag, 19. Januar, befasst. Anstelle des leer stehenden Anwesens in der Steinwegstraße 33 möchte Ludwig Grau, Inhaber des Hotel-Gasthofs „Zur Post“, eine Appartementanlage mit vier Wohnungen und 14 Stellplätzen errichten. Die Städtebau-Planer nahmen jedoch Anstoß an der Optik des geplanten Neubaus. Auch bei einigen Ausschussmitgliedern stieß diese auf Widerspruch.

Vor allem die fensterlose schmale Nordfassade in der Planskizze kam nicht gut an. Als „Gesicht des Hauses“ würde diese der Straße zugewandte Seite das Stadtbild prägen. Die Planer wiesen darauf hin, dass das Erscheinungsbild, vor allem das im Entwurf vorgesehene Flachdach, nicht mit der Umgebungsbebauung harmoniere.

Entscheidung für Jahrzehnte

„Wir müssen uns darüber bewusst sein, dass unsere Entscheidung das Stadtbild für Jahrzehnte prägen wird“, gab Bürgermeister Gerald Brehm den Mitgliedern des Bauausschusses zu bedenken. Grundsätzlich stehe er dem Bauvorhaben positiv gegenüber, gerade im Hinblick auf die verdichtete Bebauung im Stadtkern und die Schaffung von neuen Stellplätzen.

Brehm schlug vor, gemeinsam mit dem beauftragten Architekten und dem Bauherrn das Gespräch mit Landratsamt und Städtebauförderung zu suchen, um zu einer für alle befriedigenden Lösung zu kommen. Bauherr Ludwig Grau hatte, wie er dem Ausschuss mitteilte, seinerseits schon Unterredungen mit dem Landratsamt geführt. Ein Flachdach komme nach dem Willen der Behörde nicht in Frage, sie bestehe auf einem Satteldach. Und was die fensterlose Nordseite angehe, so sei die Gestaltung brandschutzrechtlichen Bestimmungen gefolgt. Er selbst bevorzuge an der Straßen zugewandten Seite Fenster.

Der Beschluss über das Bauvorhaben wurde zunächst vertagt, damit die Gespräche geführt werden können. Ludwig Grau hofft allerdings, „dass es heuer noch klappt“.

Mit dem gleich gegenüberliegenden Wohn- und Geschäftshaus „Am Vogelseck 1“ musste sich der Bauausschuss ebenfalls befassen. Es war eine Nutzungsänderung vom Einzelhandel zur Gaststätte beantragt worden. Wegen einer Geschäftsaufgabe zum 31. März dieses Jahres wird in dem Gebäudekomplex ein Ladenlokal frei. Dort soll eine Café-Bar mit Shisha-Angebot entstehen. Der Bauausschuss gab dem Antrag statt.

Froh über neuen Wohnraum

Für Diskussionen sorgte das Projekt, das auf dem Gelände der ehemaligen BRK-Rettungswache in der St.- Georg-Straße geplant ist. Die Bauherrengemeinschaft ersuchte um einen Vorbescheid für zwei Mehrfamilienhäuser mit je acht Wohnungen. Man müsse in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt abstimmen, so Bürgermeister Brehm, ob das Vorhaben mit dem Bebauungsplan in Einklang zu bringen sei. Günter Schulz warf ein, dass es in der Straße bereits eine verdichtete Bebauung mit Mehrfamilienhäusern gebe und man in Höchstadt grundsätzlich über jedes Angebot an bezahlbarem Wohnraum froh sei.

Dass der Plan nicht zwölf Stellplätze — 1,5 pro Wohneinheit — sondern nur neun aufwies, wurde von Axel Rogner kritisiert. Man müsse bedenken, dass die Straße von Schulbussen befahren werde, sagte auch Jeanette Exner. Wenn aber die 1,5 Parkplätze pro Wohneinheit festgeschrieben und das Einverständnis der Nachbarn eingeholt worden seien, so der Beschluss, könne man dem Vorhaben zustimmen.

Keine Kommentare