"Bieterstreit" um das DFB-Trikot: Puma zieht sich zurück

27.11.2015, 19:02 Uhr
So hoch springt der Puma doch noch nicht: Der Sportartikelhersteller bietet nicht mit um den DFB-Ausrüstervertrag.

© dpa So hoch springt der Puma doch noch nicht: Der Sportartikelhersteller bietet nicht mit um den DFB-Ausrüstervertrag.

Puma-Pressesprecher Ulf Santjer auf Anfrage der Nordbayerischen Nachrichten: "Richtig ist, dass der Deutsche Fußball-Bund in dieser Sache Kontakt zu uns aufgenommen hat. Allerdings werden wir keine weitergehenden Gespräche mit dem Verband führen."

Santjer begründete das auch damit, dass das Unternehmen derzeit „noch nicht wieder in Bestform“ sei. Vorrangiges Ziel sei es, dass man im Segment Fußball mit den derzeitigen Vertragspartnern nach vorne komme. Bei der Europameisterschaft 2016 sei man mit fünf Teilnehmern (Italien, Österreich, Schweiz, Tschechien, Slowakei) gut aufgestellt. Gleiches gelte für den Vereinsfußball, wo man erst unlängst mit der Kooperation mit Arsenal London eine große Investition getätigt habe. "Da wollen wir punkten, ehe wir uns das nächste große Ding ans Bein hängen."

Der Ausrüstervertrag läuft 2018 aus

Die Wirtschaftswoche hatte berichtet, dass der DFB nach Informationen aus Branchenkreisen für den künftigen Ausrüstungsvertrag mindestens 50 Millionen Euro pro Jahr verlangen dürfte. Das wäre mehr als doppelt so viel wie der Verband von dem derzeitigen Ausrüster adidas erhält, dessen Vertrag 2018 ausläuft.

Mit einer Entscheidung des DFB wird nach Informationen des Blatts frühestens Mitte des kommenden Jahres gerechnet. adidas hatte bereits angekündigt, sich um eine Verlängerung zu bemühen.

Schon seit dem "Wunder von Bern" galt die Allianz DFB–adidas als untrennbar. Nun wurde der Vertrag erstmals nicht verlängert. Es liegt der Verdacht nahe, dass der skandalgeschüttelte Verband sich nicht nachsagen lassen will, auf einen Konzern fixiert zu sein.

Keine Kommentare