Biscuit bittet zur Show

14.6.2012, 15:24 Uhr
Biscuit bittet zur Show

© Horst Linke

Freudig springen die Hundedamen Cara, Fancy und Biscuit um Sabine Karl-Kraus herum. Doch schon eine kurze Anweisung der Hundebesitzerin lässt die American Bulldogs „Platz machen“. Ruhig am Boden liegend recken sie nun ihre Köpfe und warten geduldig weitere Befehle ihrer Halterin ab. Die Hündinnen sind nicht nur Teil der „Karl-Kraus-Familie“, sondern dienen als ausgebildete Therapiehunde auch als Trainingspartner der 49-jährigen Hundepsychologin.

Biscuit bittet zur Show

© Horst Linke

Der Hund gilt als „bester Freund des Menschen“ und ist als solcher selbstverständlicher Teil der Gesellschaft. Doch nicht alle Hunde verhalten sich so, wie es sich ihre Besitzer und Mitmenschen wünschen: Der eine zeigt Aggressionen gegenüber anderen Hunden und Menschen, der andere verkriecht sich ängstlich hinter seinem Herrchen und manch einer sträubt sich sogar, in der Stadt spazieren zu gehen. Unabhängig von den Verhaltensauffälligkeiten, die ein Hund zeigt, ist es für Hundehalter wichtig, ihren Hund zu verstehen. „Nur wer seinen Hund kennt und dessen Verhalten und Körpersignale einschätzen kann, reagiert auch in einer ungewohnten oder brenzligen Situation angemessen“, weiß die erfahrene Hundetrainerin Karl-Kraus.

Vier Trainings-Ziele liegen der Hunde-Expertin besonders am Herzen: die Sozialisierung mit der Umwelt, das Erlernen von Frustrationsverhalten, die Aggressionsbewältigung und die Auslastung der Hunde. Zudem betont sie, dass die Tiere zwar eine liebevolle, aber nicht antiautoritäre Erziehung brauchen. „Als Rudeltiere suchen sie einen ,Leitwolf‘, der ihnen zeigt, wo’s lang geht. Übernimmt keiner diese Rolle, so versuchen sie, selbst diese einzunehmen, was unumgänglich zu Konflikten führt.“

Zur Umsetzung der Trainingsinhalte kommen viele Methoden zum Einsatz. Eine Übung zur Auslastung des Hundes kann leicht in das alltägliche „Gassi-Gehen“ integriert werden: die Arbeit mit dem Futterdummy. Das futtergefüllte Säckchen kann für eine Vielfalt an Aktivitäten genutzt werden. So kann der Hundehalter etwa den Dummy werfen und den Hund suchen und apportieren lassen. „Das Schöne am Futterdummy ist, dass der Mensch mit dem Hund gemeinsam etwas Sinnvolles macht: auf die Jagd gehen“, so Karl-Kraus, die allen Haltern regelmäßiges Training mit ihrem Hund ans Herz legt.

Die drei Hündinnen tollen in der Zwischenzeit weiter über das Gelände. Besonders die Jüngste, Biscuit, ist nicht zu bremsen. Erst als sie eine Balanceübung auf der Wippe vormachen soll, kommt sie langsam zur Ruhe.

Am Samstag, 16. Juni, ist Sabine Karl-Kraus um 14.35 Uhr mit ihren Vierbeinern in der Sendung „Zeit für Tiere“ im Bayerischen Fernsehen zu sehen.

1 Kommentar