Bitteres Erwachen für die Longhorns

18.12.2016, 16:59 Uhr
Bitteres Erwachen für die Longhorns

© Foto: Giulia Iannicelli

Die Partie startete mit einer wahren Abwehrschlacht, bei dem beide Mannschaften defensiv auf höchstem Niveau agierten, in der Offensive aber nicht ins Spiel fanden. Die Longhorns spielten ihre Größenvorteile aus und hatten mit den beiden Riesen Tanor Ngom und Tim Handt stets mindestens einen Defensivanker auf dem Feld, der etliche Würfe blockte und zudem den Rebound kontrollierte.

Die Gäste fanden ihr defensives Erfolgsrezept auf einem anderen Weg. Sie machten Druck über das gesamte Feld, stellten alle Passwege konsequent und aggressiv zu und setzten die Herzogenauracher bis weit hinter die Dreipunktlinie unter Druck, wodurch diese nur selten in die Zone des Gegners und damit zu leichten Abschlüssen kamen. 11:11 stand es nach dem ersten Viertel.

Beide Mannschaften versuchten fortan ihre Offensive an die starke gegnerische Verteidigung zu adaptieren. Doch dies gelang zunächst keiner. Liebhaber der Defensivkunst kamen voll auf ihre Kosten; beide Teams kämpften ohne Ende. Matthew Meredith und Mike Kaiser netzten nun wenigstens ab und an den Ball ein, während auf der Gegenseite Christoph Würmseher die Akzente setzte. Er kam mit seiner Flexibilität und Agilität immer wieder in aussichtsreiche Wurfsituationen und war mit 16 Punkten zugleich Topscorer der gesamten Partie.

Dennoch fielen auch im zweiten Viertel nur sehr wenige Punkte, wobei die Schwabinger sich leichte Vorteile erspielen konnten und mit einer 25:22-Führung in die Halbzeitpause gingen.

12:0-Lauf verpufft

Im dritten Viertel änderte sich die Partie nun völlig. Die Longhorns explodierten in der Offensive und markierten Punkt um Punkt. Matthew Meredith und Vedran Nakic führten die Abteilung Attacke an und die TSH setzte zu einem 12:0-Lauf an. Die Stimmung war am Siedepunkt und es sah ganz so aus, als hätten die Herzogenauracher endlich ihr Rezept gefunden.

Doch nach einer Schwabinger Auszeit war alles wie weggeblasen. Die TSH verloren komplett ihren Rhythmus und Schwabing übernahm das Kommando. Kamillo Rosenthal netzte zwei Dreipunktwürfe ein und William McDonald setzte sich unter dem Korb durch. Bis zur Viertelpause übernahmen die Oberbayern dann wieder die Führung und gingen mit 47:41 in das letzte Viertel.

Und dort brachen dann die Herzogenauracher nach und nach ein. Zwar probierten sie alles, um das Spiel noch mal zu kippen, aber sie fanden einfach kein Mittel, um konstant zu Punkten zu kommen. Der Schwabinger Motor lief hingegen fortan auf Hochtouren. Salmen Manzur setzte sich jetzt vermehrt unter dem Korb durch und Würmseher übernahm, wann immer es notwendig war, die Verantwortung und hielt das Spiel der Seinigen stets am Laufen. So gewannen die Schwabinger in dieser Höhe zwar etwas zu deutlich, doch die TSH wird in den kommenden Wochen intensiv an sich arbeiten müssen.

TSH-Trainer Benedikt Aumeier war enttäuscht: „Klar sind die Schwabinger einer der besten Defensivmannschaften der Liga, aber nach dem 12:0-Lauf wäre auf jeden Fall etwas mehr drinnen gewesen. Wir haben jetzt einige Wochen Zeit, um über die Erfahrungen der letzten Monaten reflektieren und an den entscheidenden Punkten arbeiten zu können. Es war klar, dass es eine harte Saison wird, da wir die jüngste Mannschaft der Liga stellen. Dementsprechend haben wir aber auch enormes Potenzial und werden weiter an unserer Entwicklung arbeiten. Wir sind zuversichtlich, dass wir in der Winterpause einen Schritt nach vorne machen werden und gestärkt in die Rückrunde starten werden.“

Longhorns: Haßfurther 2, Ghotra 5, Person 3, Nakic 8, Kaiser 10, Handt 5, Meredith 11, Gahlert 2, Ngom 5, Übbing 2.

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