Blitzmarathon: Alle Autofahrer waren Musterknaben

19.9.2014, 09:00 Uhr
Blitzmarathon: Alle Autofahrer waren Musterknaben

© Frank Heidler

Ausgerechnet zum Schichtwechsel im Schaeffler-Werk postierten sich die Polizisten Reinhold Teglas und Sabrina Breun mit ihrem gut sichtbaren grün-weißen Polizeikombi in der Niederndorfer Hauptstraße. „Anwohner hatten sich wegen der Raser beschwert“, begründet Teglas diesen Einsatzort.

Doch der Verkehr von und zum INA-Wälzlager, nebst dem einen oder anderen Schulbus und BrummiGespann, verlief reibungslos. Kein Einziger fuhr zu schnell. Schließlich zückte Oberkommissar Teglas die rote Stopp-Kelle und hielt einzelne Fahrzeuge an.

Zuerst eine junge Blondine im weinroten Mittelklasse-Flitzer. „Führerschein und Fahrzeugschein, Bitte“. Ziemlich Zeit mit dem gewünschten Fahrzeug-Stopp ließ sich Augenblicke später der wahrscheinlich 90-jährige Fahrer eines nachtblauen 3er BMW. „Der hat sich wahrscheinlich noch schnell angegurtet“, glaubte Teglas, konnte es aber wegen der tiefstehenden Herbstsonne nicht genau erkennen.

Üblich seien bei zweistündigen Tempomessungen bis zu sechs Verstöße, weiß der erfahrene Polizist. Schon wenige Minuten später reichte er auf dem Polizeirevier die Laserpistole an die Kollegen Paul Busse-Grawitz und Marco Kemmet weiter.

„Heute waren ein paar Bremser unterwegs“, so das Resümee des stellvertretenden Revierleiters Norbert Wetz. Diese Bremser hätten andere Autofahrer gewarnt. Polizeimann Wetz hofft jetzt auf die „Nachhaltigkeit“ des Blitzmarathons.

Bei seiner eigenen Anfahrt zum Revier konnte er sich am Morgen selbst in der Weisendorfer Gerbersleite von der Wirksamkeit der Laserkontrollen überzeugen. Allzu kleinlich wollten seine Kollegen beim Blitzmarathon aber nicht sein. Wer „nur“ zehn bis 14 Kilometer zu schnell war, ging dieses eine Mal straffrei aus.

Eigentlich wären für solche Verstöße zehn bis 25 Euro Bußgeld fällig gewesen.

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