BN-Jahresfazit: Südumgehung und Bioanbau

20.4.2018, 15:00 Uhr
BN-Jahresfazit: Südumgehung und Bioanbau

© Foto: Jansen

Im westlichen Landkreis betreuen 48 Sammler neun Amphibienübergänge, die etwa vier Wochen im Einsatz waren um 15 000 Tiere über die Straßen zu tragen.

Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit war der Schutz der Brutvögel in den Vogelschutzgebieten. Zwischen Röttenbach und Baiersdorf soll eine Verhöraktion durchgeführt werden um den Bestand des vom Aussterben bedrohten Ziegenmelkers festzustellen.

Auch die Wiesenbrüter werden immer weniger, allen voran der Kiebitz. Die Aktion "Hilfe für Kiebitze" ist ein auf fünf Jahre angelegtes Projekt, mit ersten Ergebnissen rechnet König Ende des Monats, bisher wurden 30 Nester entdeckt.

Die Rammlerweiher im Naturschutzgebiet Mohrhof wurden durch den BN mit Unterstützung des Landschaftspflegeverbandes reaktiviert.

Ausstellung Energiewende

Im Schloss Adelsdorf wurde eine Ausstellung zum Thema Klima und Energiewende gezeigt, die auf großes Interesse bei der Bevölkerung und den Schulen stieß.

Die Südumgehung Niederndorfs war ein zentrales Thema des vergangenen Jahres und wird auch 2018 weiter verfolgt werden.

Das Gutachten von RegioConsult, das die Kreisgruppe erstellen ließ, ist "das Bestreben, weg vom individuellen Straßenverkehr zu mehr öffentlichem Nahverkehr zu kommen", meinte König.

Die Geschäftsführerin Andrea Wahl berichtete aus den fünf Ortsgruppen (Adelsdorf, Herzogenaurach, Höchstadt, Röttenbach-Hemhofen, Seebachgrund) des westlichen Landkreises. In Adelsdorf wurden unter anderem ein Schulgarten und eine Blumenwiese angelegt.

In Herzogenaurach wurde eine Kindergruppe ins Leben gerufen, ein Insektenhotel errichtet und Island-Pferde und ein Esel als natürliche Rasenmäher eingesetzt. In Höchstadt wurde eine Unterschriftenaktion gegen Glyphosat durchgeführt.

In Röttenbach konnten sich die Bürger bei einem Vortrag über Elektromobilität informieren, eine Kindergruppe wurde neu gegründet und bei den Dorffesten in Röttenbach und Hemhofen war der BN stets mit einem Stand vertreten.

Im Seebachgrund bietet der BN eine kostenlose Stromsparberatung an. In Weisendorf wurden Nisthilfen für Waldkauz und Star und in Heßdorf ein Insektenhotel für Wildbienen eröffnet.

Zum Abschluss des Abends hielt die Referentin für Landwirtschaft im BN Marion Ruppaner einen Vortrag zum Thema: "Gut und gesund essen, verantwortlich produzieren und einkaufen".

Sie kritisierte insbesondere die hohe Verwendung der Pestizide in der konventionellen Landwirtschaft. Äpfel werden beispielsweise während ihrer Reifung 22 Mal mit unterschiedlichen Mitteln behandelt, der vielgeschmähte Mais dagegen nur 1,4 Mal im Jahr. "Wir müssen den Bioanbau voranbringen", lautete ihr Credo.

In Bayern beträgt der biologische Landbau nur acht Prozent. Selbst in Kleingärten werden pro Jahr 100 Tonnen Glyphosat ausgebracht. Wir haben zu viele Monokulturen, es gibt keine Blumenwiesen mehr, deshalb schreitet das Insektensterben voran, meinte sie. Ein Hoffnungsschimmer zeichnet sich ab, denn das Insektensterben hat Eingang in die Koalitionsverhandlungen der GroKo gefunden. Ihrer Meinung nach müsste die Umweltleistung und nicht die Fläche der Landwirte gefördert werden.

Da die konventionelle Landwirtschaft in hohem Maße von Subventionen abhängig ist, sei die finanzielle Förderung eine entscheidende Stellschraube um einen Weg hin zur biologischen Landwirtschaft frei zu machen.

Die Bio-Lebensmittel sind nicht schadstofffrei, da sich im Umfeld eine Fülle von Pestiziden befindet, aber Bio wird überwacht und weist wesentlich weniger schädliche Stoffe auf als herkömmliche Lebensmittel.

"Im Großraum existiert eine super gute Bioversorgung, und wir wollen Bio und möglichst regional", lautete ihr Fazit.

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