Bolide mit Batterie: NoRa 5 startet in Formula Student

1.7.2018, 08:41 Uhr
Bolide mit Batterie: NoRa 5 startet in Formula Student

© Foto: Astrid Bergmeister, TH Nürnberg

Zum ersten Mal sind die Studenten mit dem "Roll out" vor Professoren, Sponsoren und auch vielen Eltern nach Herzogenaurach gegangen. Schaeffler unterstützt die TH-Studenten schon, seit sie zum ersten Mal mit einem Batterie-Boliden in der "Formula Student" angetreten sind. Die Herzogenauracher lieferten den Motor für die Fahrzeuge NoRa 1 bis NoRa 4. Nummer 5 setzt auf Radnaben-Motoren: Jedes der vier Räder wird von einem eigenen Motor angetrieben.

Inzwischen, genauer als Gründungsmitglied seit 2015, ist der Herzogenauracher Autozulieferer auch bei den Vollprofis im Elektro-Rennsport engagiert, hat als Partner des "Audi Sport-Abt-Schaeffler"-Rennstalls zwei Fahrzeuge in der "Formula E" laufen, quasi der Königsklasse im Elektro-Rennsport. Einer der Schaeffler-Renner ist der erste Sieger eines Formel-Rennens von Elektroautos überhaupt. 2017 wurde der Team-Fahrer Lucas die Grassi Weltmeister und vor einem Monat haben die von Schaeffler-Technik angetriebenen Rennwagen den ersten Doppelsieg in der Formula E gelandet.

Dies alles hat dem Team von "Strohm und Söhne" a Tim Hosenfeldt erzählt, bei Schaeffler Senior Vice President der Sparte "Technology, Strategy, Innovation". Hosenfeldt wollte die Studentinnen und Studenten bestärken in ihrem Tun. Die Teilnahme an der Formula Student ist ja ein Ausbildungsprojekt, an dem alle Fakultäten der Nürnberger Hochschule beteiligt sind — von den Maschinenbauern über Elektrotechniker, Elektroniker, IT-Leuten bis zu Designern und Betriebswirten.

Die Freiwilligen-Gruppe entwickelt gemeinsam das Fahrzeug, bereitet es auf die Rennen vor, sucht sich Sponsoren. Alles ehrenamtlich und neben dem normalen Studium.

So ein Engagement, sagen die TH-Professoren Niels Oberbeck, Vizepräsident der Hochschule, Frank Pöhlau, Dekan der Fakultät Elektrotechnik, und Ulrich Grau, Prodekan der Fakultär Maschinenbau, übereinstimmend, mag wegen des Zeitaufwands von manchmal 30 bis 40 Stunden Arbeit an NoRa 5 pro Woche das Studium um ein Semester verlängern. Aber in der Praxis zu lernen, überdies interdisziplinär, mit Studenten anderer Fächer an Details zu tüfteln, Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen, mit diesen Sponsoren zusammenzuarbeiten und auch ein Netzwerk an Bekanntschaften zu knüpfen, das entspreche ideal dem Leitbild von Ausbildung und Persönlichkeitsbildung, das sich die Technische Hochschule Nürnberg gegeben habe.

Am Ende der etwa zweistündigen, von den "Strohm und Söhne"-Studenten Sina Fischer und Rupprecht Hellwig moderierten Roll-out-Show, die noch mit Videos aufwartete, zogen die Techniker und Designer endlich die Hülle von NoRa 5.

Das schnittige Auto hat einen Rahmen aus Aluminium in Monocoque-Bauweise, wiegt ohne Fahrer 219 Kilo und ist knapp über zwei Meter lang. 600 Volt Spannung gibt sein Akku an die vier Radnaben-Motoren ab.

Das Fahrzeug wird seine erste Bewährungsprobe in Italien haben. Es wird auch ein Rennen in Österreich bestreiten, bevor der  Saison-Höhepunkt wartet, der "Grand Prix" der Studenten-Rennställe auf dem Hockenheim-Ring. Hier wetteifern Teams aus ganz Europa um die schnellste stromgetriebene Rundenzeit.

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