Bundestagswahlkampf wird auf Straßen präsent

18.8.2017, 14:19 Uhr
Kandidaten-Laterne mit SPD und die Linke in Hemhofen.

Kandidaten-Laterne mit SPD und die Linke in Hemhofen.

Erst ab dem 14. August, so der rechtliche Rahmen, also sechs Wochen vor der Wahl, dürfen Parteien ihre optische Werbung positionieren. Maximal erlaubt sind in Herzogenaurach 75 Wahlplakate pro Partei, heißt es von Seiten des Ordnungsamts. Das Aufstellen der Plakate ist gebührenfrei, notwendig ist eine Sondernutzungserlaubnis. In Höchstadt sind 50 bis 60 Plakakte pro Partei erlaubt.

Falls Wahlplakate beschädigt oder verunziert werden, wie bereits kurz nach dem ersten Hängen geschehen, so gilt dies als Sachbeschädigung, die polizeilich verfolgt wird.

Bundestagswahlkampf wird auf Straßen präsent

© Fotos: Edith Kern-Miereisz

Um ein Amt als Bundestagsabgeordnete(r) bewirbt sich im Wahlkreis Erlangen zum fünften Mal bereits Stefan Müller (CSU), zum dritten Mal Martina Stamm-Fibich (SPD). Für die Grünen kandidiert erstmals Helmut Wening, der bis 2016 Erlanger Stadtrat war. Für die FDP unternimmt die Herzogenauracher Stadträtin und Kreisrätin Britta Dassler einen zweiten Anlauf, um in den Bundestag zu gelangen.

Bundestagswahlkampf wird auf Straßen präsent

© Foto: Weigert

Erstmals versucht Christian Enz von den Freien Wählern, ein Bundestagsmandat zu erobern. Bei der Europawahl kandidierte er bereits für Westmittelfranken.

Anton Salzbrunn, seit 2014 Stadtrat in Erlangen, kämpfte 2013 bereits für Die Linke um einen Sitz im Landtag. Paul Podolay aus München bewirbt sich für die AfD erstmals um einen Sitz im Parlament von Berlin. Überdies zeigen auch kleine politische Gruppen wie die ÖDP im Bundestagswahlkampf ihre Ambitionen.

Während die Anzahl von Plakaten in Herzogenaurach oder Höchstadt geregelt ist, ist dies andernorts nicht der Fall. So existiert in Hemhofen etwa keine Plakatverordnung, wie Bürgermeister Ludwig Nagel ausführt.

Ab sechs Wochen vor der Wahl, so auch hier die Regel, können sich die Parteien die besten Plätze und Straßenlaternen sichern.

Entlang der Hauptstraße in Hemhofen ergibt sich im Vorbeifahren ein Kandidaten-Casting. Einzeln genehmigt werden müssen in Hemhofen Großplakate.

Plakatiert wurde dieser Tage auch in Röttenbach. Christian Zeuß, Dieter Krombholz und Tobias Husch vom CSU-Ortsverband opfern Freizeit, um die teils auf Stahlblech aufgeklebten Wahlplakate verwehungssicher an den Laternenpfosten anzubringen. Auch in Zeiten von Social Media "gehört das einfach dazu", meinen die Plakatierer.

Wahleuphorie konnte bisher keiner der Befragten erkennen. Allerdings, so die Beobachter: Das Gefühl, es sei alles schon gelaufen, sei womöglich das Schlimmste, was passieren könne.

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